Wie prüft man einen Hund auf Herzerkrankungen?

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Röntgenaufnahmen des Brustkorbs sind ein wertvolles Instrument bei der Diagnose von Herzerkrankungen bei Hunden. Sie ermöglichen es, die Herzgröße und die einzelnen Herzkammern zu beurteilen. Eine Vergrößerung kann auf eine Erkrankung hinweisen, und die Bilder liefern oft wichtige Hinweise auf die Art der vorliegenden Herzerkrankung.

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Die Herzuntersuchung beim Hund: Mehr als nur Abhören

Herzerkrankungen bei Hunden sind weit verbreitet und oft tückisch, da sie sich lange unbemerkt entwickeln können. Ein routinemäßiger Check beim Tierarzt reicht oft nicht aus, um frühzeitig eine Erkrankung zu erkennen. Daher ist es wichtig, die verschiedenen diagnostischen Methoden zu kennen, die zur Beurteilung der Herzgesundheit Ihres Vierbeiners eingesetzt werden. Ein bloßer Abhörtest des Herzens mit dem Stethoskop, obwohl wichtig, ist nur ein erster Schritt und liefert nur eingeschränkte Informationen.

Bildgebende Verfahren: Ein Blick ins Herz

Röntgenaufnahmen des Brustkorbs (Thoraxröntgen) bilden einen Eckpfeiler der kardiologischen Diagnostik. Sie liefern einen Überblick über die Größe und Form des Herzens. Eine vergrößerte Herzsilhouette (Kardiomegalie) ist ein wichtiges, aber nicht spezifisches Anzeichen für eine Herzerkrankung. Die Röntgenbilder erlauben auch die Beurteilung der Lungengefäße. Stauchungen oder Erweiterungen der Gefäße können auf bestimmte Herzkrankheiten hinweisen, wie z.B. eine Mitralinsuffizienz oder eine Pulmonalstenose. Allerdings zeigen Röntgenaufnahmen nicht die Funktion des Herzens direkt, sondern lediglich seine anatomische Struktur.

Echokardiographie: Das Herz in Aktion

Die Echokardiographie (Herzultraschall) stellt die Methode der Wahl bei der Diagnostik von Herzerkrankungen dar. Mittels Ultraschallwellen wird ein detailliertes Bild des Herzens erstellt, das die einzelnen Herzklappen, die Herzkammern und die Herzwandstrukturen zeigt. Die Echokardiographie ermöglicht die Beurteilung der Herzfunktion, der Herzklappenfunktion (z.B. die Erkennung von Undichtigkeiten oder Verengungen) und der Herzleistung. Sie kann außerdem die Geschwindigkeit des Blutflusses messen und hilft so, die Diagnose präzise einzugrenzen. Die Echokardiographie ist nicht-invasiv und gut verträglich für den Hund.

Elektrokardiographie (EKG): Der elektrische Herzschlag

Das EKG misst die elektrische Aktivität des Herzens und zeigt den Herzrhythmus an. Es kann Herzrhythmusstörungen (Arrhythmien), wie z.B. Vorhofflimmern oder Bradykardie, aufdecken. Diese Informationen ergänzen die Ergebnisse der Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen und liefern wichtige Hinweise auf die Art und Schwere der Erkrankung. Das EKG ist ein relativ einfacher und schneller Test.

Weitere Untersuchungen

In manchen Fällen können zusätzliche Untersuchungen notwendig sein, um die Diagnose zu sichern oder zu spezifizieren. Dazu gehören beispielsweise:

  • Blutuntersuchungen: Zur Beurteilung der Nieren- und Leberfunktion, die bei Herzerkrankungen beeinträchtigt sein können. Auch bestimmte Blutmarker können Hinweise auf Herzerkrankungen liefern.
  • Herzkatheteruntersuchung: Ein invasives Verfahren, das nur in speziellen Fällen eingesetzt wird, um den Blutdruck in den Herzkammern zu messen und die Blutgefäße zu untersuchen.

Fazit:

Die Diagnose einer Herzerkrankung beim Hund erfordert eine Kombination verschiedener diagnostischer Verfahren. Eine sorgfältige Anamnese, eine gründliche körperliche Untersuchung und die Kombination aus Röntgenaufnahmen, Echokardiographie und gegebenenfalls EKG sind unerlässlich, um eine umfassende Beurteilung des Herzens und die Entwicklung eines individuellen Therapieplans zu ermöglichen. Frühzeitige Diagnose und Behandlung verbessern die Prognose und die Lebensqualität des betroffenen Hundes erheblich. Besprechen Sie etwaige Auffälligkeiten immer mit Ihrem Tierarzt.

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