Welches Organ kann Herzrasen auslösen?

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Herzrasen entsteht oft durch Störungen der elektrischen Herzleitung, etwa durch zusätzliche Leitungsbahnen oder Gewebeschäden. Stress, Angst oder körperliche Anstrengung können den Sinusknoten zu erhöhter Impulsfrequenz anregen, was ebenfalls zu beschleunigtem Herzschlag führt. Die Ursachen sind vielfältig und erfordern eine differenzierte Diagnostik.
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Das Sinusknotensyndrom: Ein Übertreter des Herzrhythmus

Herzrasen, auch als Tachykardie bezeichnet, ist ein unangenehmes Symptom, das durch eine übermäßig schnelle Herzfrequenz ausgelöst wird. Diese Beschleunigung kann auf verschiedene Ursachen zurückzuführen sein, wobei eines der häufigsten das Sinusknotensyndrom ist.

Der Taktgeber des Herzens: Der Sinusknoten

Der Sinusknoten ist ein kleines, aber entscheidendes Gewebebündel im rechten Vorhof des Herzens. Er fungiert als natürlicher Schrittmacher und gibt elektrische Impulse ab, die die Herzmuskelzellen zur Kontraktion anregen. Diese Impulse werden über das gesamte Herzleitungsnetzwerk übertragen und koordinieren die Pumpfunktion.

Störungen der elektrischen Herzleitung

Beim Sinusknotensyndrom wird die normale elektrische Funktion des Sinusknotens gestört. Es kann zu einer beschleunigten Impulsfrequenz, einer Verlangsamung oder sogar zu einem vollständigen Stillstand der Impulsabgabe kommen.

Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie)

Eine beschleunigte Impulsfrequenz aus dem Sinusknoten kann zu Herzrasen führen. Dies kann durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden, darunter:

  • Stress, Angst oder emotionale Erregung
  • Übermäßige körperliche Anstrengung
  • Bestimmte Medikamente, wie z. B. Stimulanzien oder Schilddrüsenhormone
  • Hormonelle Veränderungen während des Menstruationszyklus oder der Schwangerschaft

Ursachenvielfalt und gezielte Diagnostik

Neben dem Sinusknotensyndrom gibt es zahlreiche weitere Ursachen für Herzrasen, darunter:

  • Zusätzliche elektrische Leitungsbahnen (z. B. AV-Knoten-Reentry-Tachykardie)
  • Gewebeschäden durch Herzinfarkt oder Narbenbildung
  • Elektrolyt-Ungleichgewichte
  • Überaktive Schilddrüse

Eine genaue Diagnose ist entscheidend, um die zugrunde liegende Ursache des Herzrasens zu identifizieren und eine geeignete Behandlung zu ermöglichen. Dies umfasst in der Regel eine umfassende Anamnese, körperliche Untersuchung, Elektrokardiogramm (EKG) und gegebenenfalls weitere Tests wie ein Belastungs-EKG oder eine elektrophysiologische Studie.

Fazit

Das Sinusknotensyndrom ist eine häufige Ursache für Herzrasen. Es entsteht durch eine Störung der elektrischen Herzleitung, die zu einer beschleunigten Impulsfrequenz führt. Neben Stress und körperlicher Anstrengung können auch andere Faktoren wie Medikamente und hormonelle Veränderungen zu Herzrasen beitragen. Eine gezielte Diagnostik ist unerlässlich, um die zugrunde liegende Ursache zu ermitteln und eine effektive Behandlung einzuleiten.