Welcher Blutdruckwert ist wichtig, der obere oder der untere?

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In Deutschland betrachtet man zur Beurteilung des Blutdrucks stets beide Werte gemeinsam. Sowohl der systolische (obere) als auch der diastolische (untere) Wert geben Aufschluss über die Herzgesundheit. Abweichungen in einem der beiden Werte können auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen. Eine isolierte Betrachtung ist daher nicht zielführend.

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Welcher Blutdruckwert ist wichtiger: systolisch oder diastolisch? Die einfache Antwort: Beide! In Deutschland, und international, wird zur Beurteilung des Blutdrucks immer das Zusammenspiel beider Werte betrachtet. Sowohl der systolische (obere) als auch der diastolische (untere) Wert liefern wichtige Informationen über den Zustand des Herz-Kreislauf-Systems und sollten nicht isoliert betrachtet werden. Ein erhöhter Wert – egal ob systolisch oder diastolisch – kann ein Warnsignal sein und erfordert weitere Abklärung.

Der systolische Wert spiegelt den Druck in den Arterien wider, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in den Körper pumpt. Ein erhöhter systolischer Wert kann auf eine Versteifung der Arterien oder eine erhöhte Pumpleistung des Herzens hindeuten.

Der diastolische Wert hingegen repräsentiert den Druck in den Arterien, wenn sich das Herz entspannt und mit Blut füllt. Ein erhöhter diastolischer Wert kann ein Zeichen für eine erhöhte Spannung in den Gefäßwänden sein.

Während in der Vergangenheit der diastolische Wert oft als wichtiger Indikator für Herz-Kreislauf-Risiken angesehen wurde, hat sich die Bedeutung des systolischen Wertes, insbesondere im höheren Lebensalter, verstärkt in den Fokus gerückt. Mit zunehmendem Alter versteifen sich die Arterien, was zu einem Anstieg des systolischen Wertes führt, während der diastolische Wert oft gleich bleibt oder sogar sinkt. Diese sogenannte isolierte systolische Hypertonie ist ein bedeutender Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Trotz dieser Entwicklung bleibt die Betrachtung beider Werte entscheidend. Ein normaler systolischer Wert bei gleichzeitig erhöhtem diastolischem Wert kann beispielsweise auf eine beginnende Gefäßerkrankung hinweisen. Umgekehrt kann ein erhöhter systolischer Wert bei normalem diastolischem Wert auf eine altersbedingte Arterienversteifung hindeuten.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Fokussierung auf nur einen der beiden Blutdruckwerte greift zu kurz. Nur die kombinierte Betrachtung von systolischem und diastolischem Wert ermöglicht eine umfassende Beurteilung des Herz-Kreislauf-Risikos. Bei auffälligen Werten, egal ob systolisch oder diastolisch, sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden, um die Ursachen abzuklären und gegebenenfalls eine geeignete Therapie einzuleiten. Regelmäßige Blutdruckkontrollen sind essentiell für die Früherkennung und Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

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