Welche Pille hat ein geringes Thromboserisiko?
Bei der Wahl einer Kombinationspille sollte man auf Gestagene setzen, die ein geringeres Thromboserisiko aufweisen. Präparate der zweiten Generation, die Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten, gelten hier als bevorzugenswert (Evidenzgrad 2-). Die individuelle Verträglichkeit und weitere Risikofaktoren sollten jedoch stets ärztlich abgeklärt werden.
Thrombose-Risiko bei der Pille: Welche Gestagene sind am sichersten?
Die “Pille”, die Kombination aus Östrogen und Gestagen, ist ein weit verbreitetes und effektives Verhütungsmittel. Allerdings ist bekannt, dass sie das Risiko für eine venöse Thromboembolie (VTE), also eine Thrombose, leicht erhöht. Die Wahl der richtigen Pille spielt daher eine entscheidende Rolle in der Risikominimierung. Diese hängt maßgeblich vom verwendeten Gestagen ab.
Während das Östrogen in Kombinationspillen ein relativ konstantes Thromboserisiko aufweist, variieren die Gestagene in ihrer Wirkung deutlich. Ältere Studien und aktuelle Metaanalysen zeigen, dass bestimmte Gestagene mit einem geringeren Risiko für VTE assoziiert sind als andere. Eine pauschale Aussage, welche Pille absolut thrombosefrei ist, ist jedoch falsch. Es geht stets um eine Risikominderung.
Gestagene der zweiten Generation: Präparate, die Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat enthalten, werden oft als “weniger thrombogen” bezeichnet (Evidenzgrad 2-). Das bedeutet, dass zwar ein Zusammenhang zwischen einem geringeren Thromboserisiko und diesen Gestagenen besteht, die Evidenz jedoch nicht so stark ist wie bei höher eingestuften Evidenzgraden. Diese Gestagene sind seit längerer Zeit im Einsatz und es existieren umfangreichere Daten zu ihrer Sicherheit und Wirksamkeit.
Gestagene der dritten und vierten Generation: Hier ist die Datenlage bezüglich des Thromboserisikos komplexer und uneinheitlicher. Einige Studien deuten darauf hin, dass bestimmte Gestagene der dritten und vierten Generation ein erhöhtes Risiko für VTE im Vergleich zu Levonorgestrel aufweisen könnten. Dies gilt insbesondere für Desogestrel, Gestoden und Dienogest. Jedoch ist die Interpretation dieser Daten schwierig, da verschiedene Studien unterschiedliche Methoden und Populationen verwenden.
Wichtiger Hinweis: Die oben genannten Informationen stellen keine individuelle medizinische Beratung dar. Die Wahl der “richtigen” Pille hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die individuell abgeklärt werden müssen. Neben dem Thromboserisiko spielen Alter, Gewicht, Familienanamnese (besonders Thrombose in der Familie), Raucherstatus, vorbestehende Erkrankungen und persönliche Vorlieben eine entscheidende Rolle.
Ausschlaggebend ist das Beratungsgespräch mit dem Gynäkologen oder Frauenarzt. Dieser kann anhand der individuellen Risikofaktoren die geeignetste Pille empfehlen und den Nutzen und die Risiken umfassend erläutern. Nur ein Arzt kann die bestmögliche Entscheidung im Hinblick auf Verhütung und Gesundheit treffen. Eine Selbstmedikation ist unbedingt zu vermeiden.
Zusätzliche Aspekte: Neben der Wahl des Gestagens beeinflussen weitere Faktoren das Thromboserisiko, z.B. die Höhe der Östrogendosis in der Pille. Auch eine längere Immobilisierung (z.B. nach Operationen) oder Reisen erhöhen das Risiko. Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle ist daher unerlässlich.
Dieser Artikel dient der Information und ersetzt keinen Arztbesuch. Bei Fragen zur Verhütung oder zum Thromboserisiko wenden Sie sich bitte an Ihren Frauenarzt oder Gynäkologen.
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