Welche Krankheiten kann man vom Rauchen bekommen?

Die heimtückische Gefahr: Welche Krankheiten drohen durch Rauchen?

Rauchen gilt als eine der größten vermeidbaren Gesundheitsgefahren weltweit. Die weit verbreitete Vorstellung, dass Rauchen “nur” Lungenkrebs verursacht, ist gefährlich verkürzt. Tatsächlich greift der Tabakkonsum den gesamten Körper an und erhöht das Risiko für eine Vielzahl schwerwiegender Erkrankungen, die oft mit immensem Leid und hohen Behandlungskosten verbunden sind. Die folgenden Ausführungen geben einen Überblick über die wichtigsten Krankheitsbilder, die durch Rauchen begünstigt oder direkt verursacht werden:

1. Krebserkrankungen:

• Lungenkrebs: Die wohl bekannteste Folge des Rauchens. Der Tabakrauch enthält unzählige krebserregende Substanzen, die das Lungengewebe nachhaltig schädigen und die Entstehung bösartiger Tumore fördern. Lungenkrebs ist besonders aggressiv und hat eine niedrige Überlebensrate.

• Andere Krebserkrankungen: Das Risiko für weitere Krebserkrankungen steigt durch Rauchen deutlich an. Dazu gehören unter anderem:

  • Kehlkopfkrebs: Die ständige Reizung der Schleimhaut durch den Rauch begünstigt die Entstehung von Tumoren im Kehlkopfbereich.
  • Mund- und Rachenkrebs: Ähnlich wie beim Kehlkopfkrebs spielt die direkte Einwirkung des Rauches auf die Schleimhäute eine entscheidende Rolle.
  • Speiseröhrenkrebs: Der Tabakrauch schädigt die Speiseröhre und erhöht das Risiko für bösartige Veränderungen.
  • Nierenkrebs: Studien belegen einen klaren Zusammenhang zwischen Rauchen und einem erhöhten Risiko für Nierenkrebs.
  • Blasenkrebs: Die im Tabakrauch enthaltenen Karzinogene werden über die Nieren ausgeschieden und können die Blase schädigen.
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs: Rauchen zählt zu den Hauptrisikofaktoren für diese schwer zu behandelnde Krebserkrankung.
  • Leberkrebs: Obwohl Alkohol ein Hauptfaktor ist, erhöht Rauchen das Risiko für Leberkrebs zusätzlich.

2. Chronisch obstruktive Lungenerkrankungen (COPD):

COPD ist ein Sammelbegriff für chronische Lungenerkrankungen, die die Atemwege und die Lungenbläschen dauerhaft schädigen. Dazu gehören vor allem die chronisch obstruktive Bronchitis (COB) und das Lungenemphysem. COPD führt zu Atemnot, Husten, Auswurf und einer deutlich reduzierten Lungenfunktion. Die Erkrankung ist fortschreitend und kann die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.

3. Herz-Kreislauf-Erkrankungen:

Rauchen erhöht das Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall und periphere arterielle Verschlusskrankheit (pAVK). Nikotin verengt die Blutgefäße, erhöht den Blutdruck und fördert die Bildung von Blutgerinnseln. Dies erhöht das Risiko für Gefäßverschlüsse und damit für schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

4. Weitere Erkrankungen:

• Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre: Rauchen hemmt die Heilung von Geschwüren und erhöht das Risiko für deren Entstehung.
• Osteoporose: Rauchen beeinträchtigt die Knochendichte und erhöht das Risiko für Osteoporose und Knochenbrüche.
• Diabetes: Rauchen kann die Entstehung von Diabetes mellitus Typ 2 begünstigen und die Blutzuckerkontrolle erschweren.
• Augenkrankheiten: Rauchen erhöht das Risiko für Makuladegeneration und Grauen Star.
• Schwangerschaftskomplikationen: Rauchen während der Schwangerschaft erhöht das Risiko für Frühgeburten, Fehlgeburten und ein geringeres Geburtsgewicht des Kindes.
• Unfruchtbarkeit: Sowohl bei Männern als auch bei Frauen kann Rauchen zu Unfruchtbarkeit führen.

Die hier aufgeführten Erkrankungen stellen nur einen Ausschnitt der möglichen Folgen des Rauchens dar. Jede Zigarette erhöht das Risiko, an einer dieser Krankheiten zu erkranken. Der einzige Weg, dieses Risiko zu minimieren, ist der vollständige Verzicht auf Tabak. Eine Rauchentwöhnung ist zwar herausfordernd, aber mit professioneller Unterstützung und einer starken Motivation durchaus möglich und lebensrettend. Zögern Sie nicht, Hilfe in Anspruch zu nehmen, wenn Sie mit dem Rauchen aufhören möchten.