Welche Darmerkrankungen verursachen Durchfall?
Infektiöser Durchfall wird primär durch Viren wie Noro- oder Rotaviren hervorgerufen, die eine Gastroenteritis auslösen. Bakterielle Infektionen, beispielsweise mit Salmonellen oder Campylobacter, können ebenfalls für eine akute Magen-Darm-Erkrankung mit Durchfall verantwortlich sein. Diese Erreger stören die normale Funktion des Verdauungstrakts und führen so zu den unangenehmen Symptomen.
Durchfall kann ein Symptom vielerlei Darmerkrankungen sein. Neben den bereits erwähnten infektiösen Ursachen, die durch Viren und Bakterien ausgelöst werden, gibt es eine Reihe weiterer Erkrankungen, die Durchfall hervorrufen können. Dieser Artikel beleuchtet einige dieser Ursachen und unterscheidet dabei zwischen akuten und chronischen Verlaufsformen.
Akuter Durchfall:
- Nahrungsmittelvergiftung: Hierbei lösen Toxine, die von Bakterien in verdorbenen Lebensmitteln produziert werden, heftige, oft explosionsartige Durchfälle aus. Im Gegensatz zu Infektionen, bei denen sich die Erreger im Darm vermehren, wirken hier die Giftstoffe direkt. Häufige Verursacher sind Staphylococcus aureus und Bacillus cereus.
- Medikamenten-induzierter Durchfall: Antibiotika können die Darmflora stören und so Durchfall begünstigen. Auch andere Medikamente, wie beispielsweise bestimmte Schmerzmittel oder Abführmittel, können Durchfall als Nebenwirkung haben.
- Laktoseintoleranz: Bei dieser Unverträglichkeit kann der Milchzucker (Laktose) nicht vollständig verdaut werden. Die unverdaute Laktose gelangt in den Dickdarm und wird dort von Bakterien zersetzt, was zu Blähungen und Durchfall führt.
- Fructosemalabsorption: Ähnlich wie bei der Laktoseintoleranz kann auch Fruchtzucker (Fructose) bei manchen Menschen nicht richtig aufgenommen werden, was zu ähnlichen Symptomen führt.
Chronischer Durchfall (länger als 4 Wochen):
- Reizdarmsyndrom (RDS): Das RDS ist eine funktionelle Störung des Darms, bei der neben Durchfall auch Verstopfung, Bauchschmerzen und Blähungen auftreten können. Die genaue Ursache ist noch nicht vollständig geklärt.
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED): Zu den CED gehören Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Diese Erkrankungen sind durch chronische Entzündungen im Darm gekennzeichnet und gehen mit Durchfall, Bauchschmerzen, Gewichtsverlust und weiteren Symptomen einher.
- Zöliakie (Glutenunverträglichkeit): Bei der Zöliakie reagiert das Immunsystem auf Gluten, ein Protein in Getreide. Diese Reaktion schädigt die Darmschleimhaut und führt zu verschiedenen Verdauungsbeschwerden, darunter auch chronischer Durchfall.
- Mikroskopische Kolitis: Diese Form der Darmentzündung ist nur unter dem Mikroskop erkennbar und kann wässrigen, chronischen Durchfall verursachen.
Wichtig: Anhaltender oder blutiger Durchfall sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Auch bei Begleitsymptomen wie Fieber, starken Bauchschmerzen oder Gewichtsverlust ist ein Arztbesuch unerlässlich. Selbstmedikation kann gefährlich sein und die Diagnosestellung erschweren. Dieser Artikel dient nur der allgemeinen Information und ersetzt keine medizinische Beratung.
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