Was spürt man bei plötzlichem Herztod?

2 Sicht

Unvorhersehbar und oft schleichend kündigt sich der plötzliche Herztod an. Ein beklemmendes Gefühl in der Brust, Atemnot, unregelmäßiger Herzschlag oder kurzzeitige Bewusstseinsstörungen können Vorboten sein – oft verkannt, bis es zu spät ist. Rasche medizinische Hilfe ist lebensrettend.

Kommentar 0 mag

Der plötzliche Herztod: Ein stiller Abschied? Symptome und die Bedeutung schneller Hilfe

Der plötzliche Herztod (SCD, Sudden Cardiac Death) ist ein Schreckensszenario: ein unerwarteter Herzstillstand, der innerhalb weniger Minuten zum Tod führt. Im Gegensatz zur landläufigen Vorstellung ist er oft nicht völlig “plötzlich” und ohne Vorwarnung. Vielmehr kündigen sich oftmals – leider häufig unbemerkt – Vorboten an, die erfahrene Mediziner als Warnsignale deuten können. Das Verständnis dieser Symptome ist entscheidend, um die Überlebenschancen zu verbessern.

Es gibt keine eindeutige, für alle Betroffenen gleiche Symptomatik. Die Bandbreite der Anzeichen ist groß und reicht von kaum wahrnehmbaren Unwohlsein bis hin zu starken Schmerzen. Häufig berichten Betroffene von einem diffusen, beklemmenden Gefühl in der Brust, das von Druck, Enge oder Brennen begleitet sein kann. Dieses Gefühl lässt sich oft nicht genau lokalisieren und wird häufig mit Magen-Darm-Beschwerden verwechselt.

Atemnot ist ein weiteres wichtiges Symptom. Sie kann von leichter Luftknappheit bis hin zu starker Atembeschwerden reichen und tritt oft in Verbindung mit den Brustbeschwerden auf. Die Atemnot kann durch die beeinträchtigte Pumpfunktion des Herzens verursacht werden, die den Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt.

Ein unregelmäßiger Herzschlag (Arrhythmie) ist ein weiteres Warnsignal. Das Herz schlägt zu schnell, zu langsam oder unregelmäßig. Betroffene beschreiben dies oft als Herzklopfen, Rennen des Herzens oder ein “flatterndes” Gefühl in der Brust. Diese Arrhythmien können kurzzeitig auftreten und wieder verschwinden, bevor der Herzstillstand eintritt.

Kurzzeitige Bewusstseinsstörungen wie Schwindel, Benommenheit oder kurzzeitige Ohnmacht (Synkopen) können ebenfalls Vorboten des plötzlichen Herztods sein. Diese Episoden sind oft auf eine unzureichende Durchblutung des Gehirns zurückzuführen, verursacht durch die Herzrhythmusstörungen.

Zusätzliche Symptome können Übelkeit, Erbrechen, Schweißausbrüche, starkes Unwohlsein und ein Gefühl von nahender Gefahr sein. Wichtig ist zu betonen, dass diese Symptome nicht immer gleichzeitig auftreten und ihre Intensität stark variieren kann. Manchmal sind sie so schwach ausgeprägt, dass sie von den Betroffenen ignoriert oder auf andere Ursachen zurückgeführt werden.

Die entscheidende Rolle der schnellen Hilfe:

Das schnellstmögliche Handeln ist entscheidend, um die Überlebenschancen nach einem plötzlichen Herzstillstand zu erhöhen. Jede Minute zählt. Die sofortige Durchführung einer Herz-Lungen-Wiederbelebung (HLW) durch Ersthelfer und der schnelle Einsatz des Rettungsdienstes erhöhen die Wahrscheinlichkeit, den Betroffenen zu retten und bleibende Schäden zu minimieren. Eine frühzeitige Defibrillation, also die Anwendung eines Defibrillators, ist besonders effektiv, um lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen zu beenden.

Fazit:

Der plötzliche Herztod ist eine ernste, aber nicht immer völlig unerwartete Erkrankung. Die beschriebenen Symptome sollten ernst genommen und ärztlich abgeklärt werden. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können das Risiko eines plötzlichen Herztodes deutlich senken. Vorsorgeuntersuchungen, insbesondere bei Vorbelastung durch Herzkrankheiten in der Familie, sind daher unerlässlich. Das Bewusstsein für die möglichen Anzeichen und die Bedeutung schneller Hilfeleistung können Leben retten.