Was passiert bei einem Blackout im Kopf?

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Ein Blackout beim Aufstehen entsteht oft durch plötzliche Blutdruckabfälle. Das Blut versackt in den Beinen, was zu einer kurzzeitigen Unterversorgung des Gehirns führt. Symptome wie Schwindel, Übelkeit oder Schwarzwerden vor den Augen kündigen den Bewusstseinsverlust an, der eintritt, wenn das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird.

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Der plötzliche Ausfall: Was passiert bei einem Blackout?

Ein Blackout, auch Synkope genannt, beschreibt einen plötzlichen und meist kurzzeitigen Bewusstseinsverlust. Während der Volksmund den Begriff oft auf situationsbedingte Erinnerungslücken beschränkt, bezeichnet er in der Medizin den tatsächlichen Verlust des Bewusstseins. Ein häufiges Szenario ist der Blackout beim Aufstehen, der oft mit einem orthostatischen Kreislaufkollaps in Verbindung gebracht wird. Aber was genau passiert dabei im Körper, und welche anderen Ursachen können zu einem Blackout führen?

Der beschriebene Blackout beim Aufstehen resultiert meist aus einem rasanten Blutdruckabfall. Im Liegen verteilt sich das Blut gleichmäßig im Körper. Steht man jedoch abrupt auf, sackt ein erheblicher Teil des Blutes aufgrund der Schwerkraft in die Beine. Das Herz benötigt einen Moment, um diese Volumenverschiebung auszugleichen und ausreichend Blut zum Gehirn zu pumpen. Diese Verzögerung führt zu einer kurzfristigen Minderdurchblutung des Gehirns. Dem Gehirn fehlt daraufhin der lebensnotwendige Sauerstoff, was zu einer Kaskade von Ereignissen führt:

  • Frühwarnzeichen: Viele Betroffene erleben vor dem eigentlichen Bewusstseinsverlust Vorboten wie Schwindel, Sehstörungen (z.B. verschwommenes Sehen, “schwarze Flecken” vor den Augen), Übelkeit, Ohrensausen oder ein Schwächegefühl. Diese Symptome sind wichtige Hinweise auf eine unzureichende Hirndurchblutung.
  • Bewusstseinsverlust: Wenn die Unterversorgung des Gehirns kritisch wird, kommt es zum eigentlichen Blackout. Die Muskulatur erschlafft, der Betroffene stürzt zu Boden und verliert das Bewusstsein. Reflexe wie die Pupillenreaktion sind oft erhalten, Atmung und Herzschlag setzen sich aber normalerweise spontan fort.
  • Erholungsphase: Nach kurzer Zeit, meist innerhalb weniger Sekunden bis Minuten, normalisiert sich der Blutdruck wieder. Das Gehirn wird erneut ausreichend mit Sauerstoff versorgt, und der Betroffene erlangt das Bewusstsein. Oftmals ist er danach desorientiert und fühlt sich schwach oder benommen.

Doch ein orthostatischer Kreislaufkollaps ist nicht die einzige Ursache für einen Blackout. Weitere mögliche Auslöser sind:

  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Herzrhythmusstörungen, Herzklappenfehler oder eine zu niedrige Herzfrequenz können zu einer unzureichenden Blutversorgung des Gehirns führen.
  • Dehydration: Ein Flüssigkeitsmangel verringert das Blutvolumen und begünstigt einen Blutdruckabfall.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. Blutdrucksenker, können als Nebenwirkung einen Blutdruckabfall und somit einen Blackout verursachen.
  • Neurologische Erkrankungen: In seltenen Fällen können neurologische Erkrankungen wie Epilepsie oder Migräne zu Bewusstseinsverlust führen.
  • Psychogene Synkopen: Diese Blackouts werden durch psychische Faktoren wie Stress, Angst oder Panik ausgelöst.

Wichtig: Ein unerklärter Blackout sollte unbedingt von einem Arzt abgeklärt werden. Nur eine gründliche Untersuchung kann die Ursache identifizieren und die richtige Behandlung ermöglichen. Die Selbstmedikation ist dringend abzuraten. Eine frühzeitige Diagnose kann schwerwiegende Erkrankungen ausschließen und helfen, zukünftige Blackouts zu verhindern.