Was passiert, wenn der Magnesiumwert zu hoch ist?
Zu viel Magnesium (über 300mg täglich via Präparaten) kann den Darm belasten und Durchfall verursachen. Der Körper versucht so, das überschüssige Mineral loszuwerden. Verdauungsbeschwerden sind daher ein mögliches Anzeichen für eine überhöhte Magnesiumaufnahme.
Zu viel des Guten? Die Folgen eines erhöhten Magnesiumspiegels
Magnesium ist ein essentieller Mineralstoff, der für unzählige Körperfunktionen unerlässlich ist, von der Muskelkontraktion bis zum Energiestoffwechsel. Ein Mangel an Magnesium kann daher gravierende Folgen haben. Doch was passiert, wenn der Spiegel dieses wichtigen Minerals zu hoch ist? Die Antwort ist weniger offensichtlich, als man vielleicht denkt, und hängt stark von der Höhe des Überschusses und der individuellen Konstitution ab.
Der Körper verfügt über Mechanismen, um einen Überschuss an Magnesium auszuscheiden, hauptsächlich über die Nieren. Probleme entstehen, wenn diese Mechanismen überfordert werden, etwa durch eine übermäßige Zufuhr über Nahrungsergänzungsmittel oder – seltener – durch bestimmte Erkrankungen der Nieren oder des Verdauungstraktes.
Die häufigsten Symptome einer Hypermagnesiämie (erhöhter Magnesiumspiegel):
Ein zu hoher Magnesiumspiegel äußert sich zunächst oft unspezifisch. Die typischsten Anzeichen sind Beschwerden des Magen-Darm-Trakts:
- Durchfall: Dies ist das häufigste Symptom. Der Körper versucht, das überschüssige Magnesium über den Stuhlgang auszuscheiden. Der Durchfall kann von leicht bis stark ausgeprägt sein und mit Übelkeit und Erbrechen einhergehen.
- Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome verstärken sich oft mit zunehmender Magnesiummenge und können zu Dehydration führen.
- Bauchkrämpfe: Die erhöhte Magnesiumkonzentration im Darm kann zu schmerzhaften Krämpfen führen.
Weniger häufige, aber schwerwiegendere Symptome:
Bei sehr hohen Magnesiumspiegeln können sich folgende Symptome entwickeln, die sofortige medizinische Hilfe erfordern:
- Muskelschwache: Parästhesien (Kribbeln), Hypotonie (niedriger Blutdruck) und Areflexie (fehlende Reflexe) sind möglich.
- Herzrhythmusstörungen: Ein erhöhter Magnesiumspiegel kann die Herzfunktion beeinträchtigen und zu Herzrhythmusstörungen führen.
- Atemdepression: In schweren Fällen kann die Atmung gehemmt werden.
- Verwirrtheit und Benommenheit: Neurologische Störungen können auftreten, die sich in Verwirrtheit, Benommenheit und sogar Koma äußern.
Ursachen einer Hypermagnesiämie:
Neben der Einnahme von zu hohen Dosen an Magnesiumpräparaten (deutlich über der empfohlenen Tagesdosis von ca. 300mg, je nach Alter und individuellen Bedürfnissen) können folgende Faktoren zu einem erhöhten Magnesiumspiegel führen:
- Niereninsuffizienz: Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Ausscheidung von Magnesium. Bei eingeschränkter Nierenfunktion kann sich der Magnesiumspiegel im Blut ansammeln.
- Adynamie des Darmes: Bei stark eingeschränkter Darmbewegung kann die Magnesiumresorption erhöht sein.
- Übermäßige Magnesiumzufuhr über die Nahrung: Obwohl selten, kann eine extrem magnesiumreiche Ernährung bei Vorerkrankungen zu einem erhöhten Spiegel führen.
- Medikamentöse Wechselwirkungen: Manche Medikamente können die Ausscheidung von Magnesium beeinflussen.
Wichtig: Eine Selbstdiagnose und -behandlung ist nicht ratsam. Bei Verdacht auf einen erhöhten Magnesiumspiegel sollte unbedingt ein Arzt konsultiert werden. Dieser kann den Magnesiumspiegel im Blut bestimmen und die Ursache klären. Eine Anpassung der Magnesiumzufuhr und gegebenenfalls die Behandlung der Grunderkrankung sind dann notwendig.
Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt nicht den Besuch beim Arzt.
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