Was ist die Ursache für Skin Picking?

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Die repetitive Manipulation der Haut, oft vor dem Spiegel, folgt einem ritualisierten Muster. Betroffene entfernen Akne-Veränderungen oder sogar gesunde Hautpartien durch Ausdrücken, Kratzen und Knibbeln. Dies ist ein Zwang, der tieferliegende psychische Ursachen aufweist und erhebliches Leid verursachen kann.

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Absolut! Hier ist ein Artikel über Skin Picking, der darauf abzielt, informativ und einzigartig zu sein, und gleichzeitig die psychologischen Aspekte hervorhebt:

Skin Picking: Wenn die Haut zum Spiegel der Seele wird

Das Bild vor dem Spiegel ist vertraut: Eine Person, die konzentriert und scheinbar unaufhaltsam an ihrer Haut zupft, drückt und kratzt. Was für Außenstehende wie eine oberflächliche Angewohnheit erscheinen mag, ist für Betroffene oft ein belastender Zwang, der als Skin Picking oder Dermatillomanie bekannt ist.

Was ist Skin Picking?

Skin Picking ist mehr als nur gelegentliches Pickeldrücken. Es handelt sich um ein wiederholtes, zwanghaftes Verhalten, bei dem Betroffene an ihrer Haut manipulieren, meist mit den Fingernägeln, aber auch mit Werkzeugen wie Pinzetten. Typische Ziele sind:

  • Akne und Mitesser: Der Versuch, Unreinheiten zu entfernen, wird oft zum Auslöser.
  • Bestehende Hautunebenheiten: Krusten, Narben oder kleine Unebenheiten werden immer wieder bearbeitet.
  • Gesunde Haut: In manchen Fällen wird auch gesunde Haut verletzt, oft unbewusst.

Die Ursachen: Ein Blick in die Tiefe

Skin Picking ist selten ein isoliertes Problem. Es wurzelt oft in tieferliegenden psychischen Ursachen:

  1. Stress und Angst: Skin Picking kann als Ventil für aufgestauten Stress, Angst oder innere Unruhe dienen. Die Handlung selbst kann kurzfristig ein Gefühl der Erleichterung verschaffen.

  2. Perfektionismus: Der Wunsch nach makelloser Haut kann zu einem Teufelskreis führen. Betroffene suchen unaufhörlich nach Unregelmäßigkeiten, die sie entfernen wollen, wodurch das Problem aber oft verschlimmert wird.

  3. Gefühle der Leere oder Langeweile: Skin Picking kann auch als eine Art Selbststimulation dienen, um sich bei Langeweile oder Gefühlen der Leere zu beschäftigen.

  4. Trauma und emotionale Belastung: In manchen Fällen kann Skin Picking eine Bewältigungsstrategie für traumatische Erlebnisse oder andere emotionale Belastungen sein.

  5. Zusammenhang mit anderen psychischen Erkrankungen: Skin Picking tritt häufig in Verbindung mit anderen psychischen Erkrankungen auf, wie z.B. Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen (OCD) oder Body Dysmorphic Disorder (BDD).

Der Teufelskreis der Scham

Das Problem beim Skin Picking ist, dass es sich oft zu einem Teufelskreis entwickelt. Das Zupfen und Kratzen führt zu Hautirritationen, Entzündungen, Narbenbildung und einem ungleichmäßigen Hautbild. Dies wiederum verstärkt das Gefühl der Unzufriedenheit mit dem eigenen Aussehen und führt zu noch mehr Skin Picking.

Viele Betroffene schämen sich für ihr Verhalten und versuchen, es vor anderen zu verbergen. Dies kann zu sozialer Isolation, einem geringen Selbstwertgefühl und einem Gefühl der Hilflosigkeit führen.

Wege aus dem Zwang

Skin Picking ist behandelbar. Es gibt verschiedene Therapieansätze, die helfen können, den Zwang zu durchbrechen:

  • Kognitive Verhaltenstherapie (KVT): Die KVT hilft, die Gedanken und Verhaltensweisen zu erkennen und zu verändern, die zum Skin Picking führen.
  • Habit Reversal Training (HRT): Das HRT ist eine spezielle Form der Verhaltenstherapie, die darauf abzielt, das Skin Picking durch alternative Verhaltensweisen zu ersetzen.
  • Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT): Die ACT hilft, die eigenen Gedanken und Gefühle zu akzeptieren, ohne sich von ihnen kontrollieren zu lassen.
  • Medikamentöse Behandlung: In manchen Fällen können Medikamente, wie z.B. selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs), helfen, die Symptome zu lindern.

Wichtige Tipps für Betroffene:

  • Suchen Sie professionelle Hilfe: Ein Therapeut oder Arzt kann Ihnen helfen, die Ursachen Ihres Skin Pickings zu erkennen und eine geeignete Behandlung zu finden.
  • Schaffen Sie ein unterstützendes Umfeld: Sprechen Sie mit Freunden oder Familienmitgliedern über Ihr Problem.
  • Identifizieren Sie Auslöser: Achten Sie darauf, in welchen Situationen oder bei welchen Gefühlen Sie vermehrt zum Skin Picking neigen.
  • Machen Sie es sich schwer: Reduzieren Sie den Zugang zu Spiegeln und Werkzeugen wie Pinzetten.
  • Finden Sie alternative Beschäftigungen: Suchen Sie sich Aktivitäten, die Sie ablenken und Ihnen Freude bereiten.
  • Seien Sie geduldig mit sich selbst: Die Behandlung von Skin Picking braucht Zeit und Geduld.

Fazit

Skin Picking ist ein komplexes Problem, das oft mit tieferliegenden psychischen Ursachen verbunden ist. Es ist wichtig, das Problem ernst zu nehmen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit der richtigen Behandlung und Unterstützung ist es möglich, den Zwang zu überwinden und ein erfülltes Leben zu führen.