Was ist der Unterschied zwischen Sehstärke und Sehleistung?

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Sehstärke beschreibt die benötigte Korrektur einer Fehlsichtigkeit, während der Visus die tatsächliche Sehleistung misst. Ein hoher Visuswert, idealerweise zwischen 1,0 und 1,6, zeigt scharfes Sehen mit oder ohne Brille an, unabhängig von der benötigten Korrekturstärke.

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Absolut! Hier ist ein Artikel, der das Thema Sehstärke und Sehleistung verständlich erklärt und sich von anderen Inhalten abheben soll:

Sehstärke vs. Sehleistung: Was ist der Unterschied und warum ist beides wichtig?

Wir alle kennen es: Der Gang zum Augenarzt oder Optiker steht an, und am Ende erhalten wir Werte für unsere Augen. Doch was bedeuten diese Werte eigentlich genau? Oft werden die Begriffe “Sehstärke” und “Sehleistung” im Zusammenhang mit unseren Augen verwendet, aber sie beschreiben unterschiedliche Aspekte unseres Sehvermögens. Dieser Artikel beleuchtet die Unterschiede und die Bedeutung beider Konzepte.

Sehstärke: Die Korrektur, die wir brauchen

Die Sehstärke, oft in Dioptrien (dpt) angegeben, ist im Grunde die Maßzahl der benötigten Korrektur, um eine Fehlsichtigkeit auszugleichen. Eine Fehlsichtigkeit entsteht, wenn das Auge Licht nicht korrekt auf der Netzhaut bündelt. Dies kann zu Kurzsichtigkeit (Myopie), Weitsichtigkeit (Hyperopie) oder Astigmatismus (Hornhautverkrümmung) führen.

  • Kurzsichtigkeit (Minuswerte): Das Auge ist zu lang, oder die Brechkraft der Linse zu stark. Licht wird vor der Netzhaut gebündelt. Betroffene sehen in der Ferne unscharf.
  • Weitsichtigkeit (Pluswerte): Das Auge ist zu kurz, oder die Brechkraft der Linse zu schwach. Licht wird hinter der Netzhaut gebündelt. Betroffene sehen in der Nähe unscharf, können dies aber oft (bis zu einem gewissen Grad) durch Akkommodation ausgleichen.
  • Astigmatismus (Zylinderwerte): Die Hornhaut ist ungleichmäßig geformt, was zu verzerrtem Sehen führt.

Die Sehstärke gibt also an, welche Linse benötigt wird (Brille, Kontaktlinse), um das einfallende Licht so zu brechen, dass es korrekt auf der Netzhaut landet und ein scharfes Bild entsteht.

Sehleistung (Visus): Das Ergebnis des Sehens

Die Sehleistung, auch Visus genannt, ist ein Maß für die Sehschärfe. Sie gibt an, wie gut wir Details erkennen können. Der Visus wird in der Regel mit standardisierten Sehtafeln (z.B. mit Buchstaben oder Symbolen) gemessen. Der Visus wird oft als Dezimalzahl angegeben, wobei:

  • 1,0 (oder 100%) als “normales” Sehen gilt. Das bedeutet, dass eine Person in der Lage ist, Objekte in einer bestimmten Entfernung scharf zu erkennen, die auch von einer Person mit “normalem” Sehvermögen erkannt werden können.
  • Werte über 1,0 (z.B. 1,2, 1,6) bedeuten eine überdurchschnittliche Sehschärfe.
  • Werte unter 1,0 deuten auf eine verminderte Sehschärfe hin.

Der entscheidende Unterschied:

Der springende Punkt ist, dass die Sehleistung misst, was wir tatsächlich sehen können, während die Sehstärke angibt, welche Korrektur wir benötigen, um optimal zu sehen.

Ein Beispiel zur Verdeutlichung:

  • Eine Person mit einer hohen Kurzsichtigkeit (-5 dpt) kann ohne Brille oder Kontaktlinsen sehr schlecht sehen (niedriger Visus). Mit der richtigen Korrektur kann diese Person aber einen Visus von 1,0 oder sogar höher erreichen.
  • Eine andere Person hat vielleicht nur eine leichte Fehlsichtigkeit (-0,5 dpt), erreicht aber trotzdem nur einen Visus von 0,8, selbst mit Korrektur. In diesem Fall können andere Faktoren, wie z.B. eine Augenerkrankung, die Sehleistung beeinträchtigen.

Warum sind beide Werte wichtig?

  • Sehstärke: Ist entscheidend für die Auswahl der richtigen Brille oder Kontaktlinse.
  • Sehleistung: Gibt Aufschluss über die tatsächliche Sehfähigkeit und kann Hinweise auf mögliche Augenerkrankungen geben, selbst wenn die Sehstärke optimal korrigiert ist. Ein unerklärlich niedriger Visus trotz korrekter Sehstärke sollte immer von einem Augenarzt untersucht werden.

Fazit:

Sehstärke und Sehleistung sind zwei unterschiedliche, aber gleichermaßen wichtige Aspekte unseres Sehvermögens. Die Sehstärke beschreibt die benötigte Korrektur, während die Sehleistung misst, wie gut wir tatsächlich sehen. Beide Werte zusammen geben ein umfassendes Bild unserer Sehfähigkeit und sind wichtig für die Diagnose und Behandlung von Sehproblemen. Regelmäßige Augenuntersuchungen sind daher unerlässlich, um sicherzustellen, dass wir unser Sehpotenzial voll ausschöpfen können.

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