Was bedeutet es, wenn der Blutdruck in beiden Armen unterschiedlich ist?

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Eine deutliche Diskrepanz des Blutdrucks zwischen den Armen kann ein Hinweis auf eine verengte Arterie sein und erfordert weitere kardiologische Abklärung. Die regelmäßige Messung an beiden Armen sichert eine umfassende Diagnostik und vermeidet eine Untertherapie der Hypertonie.

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Ungleicher Blutdruck in beiden Armen: Ein Hinweis auf verborgene Gefäßprobleme?

Ein scheinbar unscheinbares Detail bei der Blutdruckmessung kann auf schwerwiegende gesundheitliche Probleme hinweisen: ein signifikanter Unterschied des Blutdrucks zwischen dem rechten und linken Arm. Während kleine Schwankungen von wenigen mmHg normal sind, deutet eine deutliche Diskrepanz – üblicherweise über 10 mmHg Unterschied im systolischen (oberer Wert) oder diastolischen (unterer Wert) Blutdruck – auf eine mögliche Engstelle in den Arterien hin und erfordert unbedingt weitere ärztliche Abklärung.

Warum ist der Unterschied relevant?

Der Blutdruck wird durch das Zusammenspiel von Herzleistung und Gefäßwiderstand bestimmt. Ein gleichmäßiger Blutdruck in beiden Armen setzt voraus, dass die Blutversorgung beider Arme über die Aorta und die großen Gefäße gleichmäßig und ohne signifikante Hindernisse erfolgt. Ein erhöhter Blutdruck in einem Arm kann darauf hinweisen, dass die Arterie auf dieser Seite verengt oder sogar verschlossen ist. Diese Verengung, oft durch Arteriosklerose (Arterienverkalkung) verursacht, behindert den Blutfluss. Der Körper versucht, den Blutdruck in der betroffenen Arterie durch Erhöhung des Drucks im verbleibenden, nicht betroffenen Bereich auszugleichen. Diese Kompensation führt dann zu dem beobachteten Druckunterschied.

Welche Erkrankungen können dahinterstecken?

Ein signifikanter Blutdruckunterschied zwischen den Armen kann verschiedene Ursachen haben, darunter:

  • Subklavian-Stenose: Eine Verengung der Subklavia-Arterie, die den Arm mit Blut versorgt. Dies ist die häufigste Ursache für einen solchen Unterschied und kann zu Symptomen wie Schmerzen im Arm, Müdigkeit oder Kribbeln führen. Oft ist sie asymptomatisch und wird nur durch den Blutdruckunterschied entdeckt.
  • Aorten-Dissektion: Eine lebensbedrohliche Erkrankung, bei der sich die Aortenwand aufspaltet. Dies ist ein medizinischer Notfall und bedarf sofortiger Behandlung.
  • Thoracic-Outlet-Syndrom: Eine Kompression von Nerven und Blutgefäßen im Bereich zwischen Schlüsselbein und erster Rippe.
  • Aortenaneurysma: Eine Erweiterung der Aorta.
  • Kortison-bedingte Veränderungen: Eine langfristige Einnahme von Kortison kann die Gefäßwände beeinflussen.

Warum ist die regelmäßige Messung an beiden Armen wichtig?

Die routinemäßige Blutdruckmessung an beiden Armen ist entscheidend, um einen solchen Unterschied frühzeitig zu erkennen. Eine einseitige Messung kann zu einer Fehldiagnose und somit zu einer unzureichenden oder falschen Behandlung führen. Bei einem festgestellten Unterschied wird der Arzt weitere Untersuchungen veranlassen, um die Ursache zu identifizieren. Dies kann beispielsweise eine Ultraschalluntersuchung der Gefäße (Duplexsonographie) oder eine Angiographie (röntgenologische Darstellung der Gefäße) umfassen.

Fazit:

Ein unterschiedlicher Blutdruck in beiden Armen ist kein Zustand, den man leichtfertig ignorieren sollte. Er kann ein Hinweis auf schwerwiegende, aber behandelbare Erkrankungen sein. Eine regelmäßige und korrekte Blutdruckmessung an beiden Armen ist daher ein wichtiger Bestandteil der präventiven Gesundheitsvorsorge. Bei Auffälligkeiten ist umgehend ein Arzt aufzusuchen, um die Ursache abklären zu lassen und gegebenenfalls eine angemessene Therapie einzuleiten.

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