Warum tut mir der Hals weh, wenn ich aufwache?

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Austrocknung des Rachens durch nächtliches Mundatmen, bedingt durch die Ansammlung von Nasenschleim, ist eine häufige Ursache für morgendliche Halsschmerzen. Auch Erkältungen können zu diesem Symptom beitragen.
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Morgens der Hals wund: Ursachen und Abhilfe

Das Aufwachen mit Halsschmerzen ist unangenehm und kann den ganzen Tag beeinträchtigen. Die Ursachen sind vielfältig und reichen von harmlosen bis hin zu ernstzunehmenden Erkrankungen. Ein häufig übersehener Faktor ist die nächtliche Austrocknung der Schleimhäute.

Austrocknung durch Mundatmung: Viele Menschen atmen unbewusst nachts durch den Mund, statt durch die Nase. Dies führt zu einer vermehrten Verdunstung von Feuchtigkeit aus dem Rachenraum. Die Schleimhäute trocknen aus, was zu einem Kratzen und Brennen im Hals führt. Besonders betroffen sind Personen mit verstopfter Nase aufgrund von Allergien, Erkältungen oder anatomischen Besonderheiten. Die verminderte Befeuchtung der Luft durch die Nase spielt hier eine entscheidende Rolle, da die Nasenschleimhaut die Luft normalerweise anwärmt und befeuchtet. Die Folge ist ein trockener, gereizter Rachen am Morgen. Eine trockene Raumluft verstärkt diesen Effekt zusätzlich.

Weitere Ursachen für morgendliche Halsschmerzen:

  • Erkältungen und grippale Infekte: Virale Infektionen der oberen Atemwege sind eine häufige Ursache für Halsschmerzen. Die Entzündung der Schleimhäute führt zu Schwellungen, Rötungen und Schmerzen. Im Gegensatz zur Austrocknung ist hier oft ein Gefühl von Druck und Wärme im Hals spürbar.

  • Allergien: Ähnlich wie bei Erkältungen können Allergien zu einer Entzündung der Schleimhäute und damit zu Halsschmerzen führen. Allergien lösen oft auch eine verstopfte Nase aus, was die nächtliche Mundatmung und die damit verbundene Austrocknung begünstigt.

  • Gastroösophageale Refluxkrankheit (GERD): Magensäure, die in die Speiseröhre zurückfließt, kann die Schleimhaut reizen und zu Halsschmerzen führen. Dies tritt oft im Liegen auf und kann daher morgens besonders stark spürbar sein.

  • Postnasaler Drip: Ein vermehrter Abfluss von Nasenschleim in den Rachen (Postnasaler Drip) reizt die Schleimhaut und kann zu Halsschmerzen führen. Dieser Schleim kann dickflüssig sein und ein kratzendes Gefühl im Hals verursachen.

  • Schlafapnoe: Bei Schlafapnoe kommt es zu Atemaussetzern während des Schlafs. Das kann zu einer vermehrten Mundatmung und damit zu Halsschmerzen führen.

  • Rauchen und Alkoholkonsum: Beides trocknet die Schleimhäute aus und kann zu Halsschmerzen beitragen.

Abhilfe und Vorbeugung:

  • Nasenspray (physiologisch): Bei verstopfter Nase hilft ein physiologisches Nasenspray, die Atemwege freizuhalten und die nächtliche Mundatmung zu vermeiden.

  • Luftbefeuchter: Ein Luftbefeuchter erhöht die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer und reduziert die Austrocknung der Schleimhäute.

  • Genügend Flüssigkeit: Trinken Sie ausreichend Wasser, insbesondere vor dem Schlafengehen.

  • Schlafposition: Das Schlafen auf dem Rücken kann die nächtliche Mundatmung begünstigen. Versuchen Sie, auf der Seite zu schlafen.

  • Vermeiden von Reizstoffen: Rauchen und Alkoholkonsum sollten vermieden werden.

  • Medikamente: Bei anhaltenden Halsschmerzen oder Verdacht auf eine Erkrankung sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Wann zum Arzt?

Anhaltender, starker Halsschmerz, der mit Fieber, Schluckbeschwerden, Atemnot oder Schwellungen im Halsbereich einhergeht, erfordert unbedingt einen Arztbesuch. Dies kann ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein. Auch bei wiederkehrenden morgendlichen Halsschmerzen sollte die Ursache abgeklärt werden.