Warum steigt meine Atemfrequenz?

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Die beschleunigte Atmung dient dem Körper als Ausgleichsmechanismus. Ein Mangel an Sauerstoff und ein Überschuss an Kohlendioxid im Blut lösen diese Reaktion aus. Zusätzlich können diverse medizinische Faktoren, von Krankheiten bis hin zu Nebenwirkungen von Medikamenten, die Atemfrequenz beeinflussen und ärztliche Abklärung erfordern.

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Warum steigt meine Atemfrequenz? Ein komplexes Zusammenspiel von Körper und Geist

Eine erhöhte Atemfrequenz, auch Tachypnoe genannt, ist ein häufiges Symptom, das auf eine Vielzahl von Ursachen hinweisen kann. Während ein leicht beschleunigter Atem im Rahmen von körperlicher Anstrengung normal ist, sollte eine anhaltende oder ungewöhnlich starke Beschleunigung der Atmung immer ärztlich abgeklärt werden. Denn die beschleunigte Atmung ist in erster Linie ein Anpassungsmechanismus des Körpers, der versucht, ein Ungleichgewicht auszugleichen.

Der wichtigste Auslöser ist das Bestreben des Körpers, den Sauerstoffgehalt im Blut (Sauerstoffsättigung) zu erhöhen und den Kohlendioxid-Partialdruck zu senken. Dies geschieht, indem die Atmung schneller und tiefer wird, um mehr Sauerstoff aufzunehmen und mehr Kohlendioxid abzugeben. Dieses Phänomen ist bei körperlicher Belastung, Angstzuständen oder in großer Höhe deutlich spürbar. Die erhöhte Muskelaktivität bei Sport beispielsweise verbraucht mehr Sauerstoff und produziert mehr Kohlendioxid, was die Atemfrequenz automatisch steigert.

Doch hinter einer erhöhten Atemfrequenz können sich auch ernsthafte medizinische Ursachen verbergen. Diese reichen von relativ harmlosen, aber dennoch behandlungsbedürftigen Zuständen bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen. Hier einige Beispiele:

Mögliche medizinische Ursachen einer erhöhten Atemfrequenz:

  • Lungenkrankheiten: Asthma, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung), Lungenentzündung (Pneumonie), Lungenembolie (Blutgerinnsel in der Lunge) und Tuberkulose beeinträchtigen die Lungenfunktion und führen zu einer vermehrten Atemtätigkeit, um den Sauerstoffbedarf zu decken.

  • Herzkrankheiten: Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen und Herzklappenfehler können die Sauerstoffversorgung des Körpers beeinträchtigen und so eine beschleunigte Atmung hervorrufen.

  • Blutarmut (Anämie): Ein Mangel an roten Blutkörperchen reduziert die Sauerstofftransportkapazität des Blutes, was zu einer erhöhten Atemfrequenz führt.

  • Fieber: Erhöhte Körpertemperatur steigert den Stoffwechsel und damit den Sauerstoffbedarf, was die Atmung beschleunigt.

  • Säure-Basen-Ungleichgewicht (Azidose): Eine Übersäuerung des Blutes stimuliert die Atmung, um überschüssiges Kohlendioxid auszuscheiden.

  • Angststörungen und Panikattacken: Psychische Belastungen können zu einer Hyperventilation führen, die sich in schneller und flacher Atmung, Schwindel und Benommenheit äußert.

  • Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie beispielsweise bestimmte Schmerzmittel oder Asthma-Medikamente, können als Nebenwirkung eine beschleunigte Atmung verursachen.

  • Neurologische Erkrankungen: Schädigungen im Bereich des Gehirns, die die Atemregulation beeinflussen, können zu einer erhöhten Atemfrequenz führen.

Wann zum Arzt?

Eine erhöhte Atemfrequenz, die länger als ein paar Minuten anhält, mit anderen Symptomen wie Brustschmerzen, Kurzatmigkeit, Schwindel, Husten, Fieber oder Zyanose (bläuliche Verfärbung von Haut und Schleimhäuten) einhergeht, erfordert dringend ärztliche Beratung. Auch eine plötzliche oder unerklärliche Beschleunigung der Atmung sollte umgehend untersucht werden. Nur ein Arzt kann die Ursache der erhöhten Atemfrequenz feststellen und die geeignete Therapie einleiten. Selbstmedikation ist in diesem Fall dringend abzuraten.

Dieser Artikel dient lediglich der Information und ersetzt keinesfalls eine professionelle medizinische Beratung. Bei gesundheitlichen Beschwerden wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker.

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