Bei welchem Puls wird es kritisch?

Wann wird der Puls kritisch? – Mehr als nur ein schneller Schlag

Unser Herzschlag, der rhythmische Puls, ist ein lebenswichtiges Zeichen. Doch wann wird aus dem Pulsschlag ein Warnsignal? Ein erhöhter Puls ist nicht per se gefährlich. Körperliche Anstrengung, Stress oder Aufregung lassen die Herzfrequenz ganz natürlich ansteigen. Kritisch wird es, wenn der Puls dauerhaft erhöht ist, auch in Ruhephasen.

Eine Ruhepulsfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute (Tachykardie) bei Erwachsenen gilt als bedenklich und sollte ärztlich abgeklärt werden. Kinder haben naturgemäß einen höheren Ruhepuls, dieser sinkt mit zunehmendem Alter. Auch gut trainierte Sportler weisen oft einen niedrigeren Ruhepuls auf, was auf ein effizienter arbeitendes Herz-Kreislauf-System hinweist.

Die Gefahr einer dauerhaft erhöhten Herzfrequenz liegt in der kontinuierlichen Mehrbelastung des Herzens. Wie ein Motor, der ständig auf Hochtouren läuft, verschleißt das Herzmuskelgewebe schneller. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzrhythmusstörungen, Herzinsuffizienz oder gar einen Herzinfarkt steigt.

Doch ab wann genau wird es kritisch? Die 100 Schläge pro Minute sind ein Richtwert. Entscheidend ist die individuelle Situation. Folgende Faktoren spielen eine Rolle:

• Alter: Wie bereits erwähnt, ist der Ruhepuls altersabhängig.
• Grund der Tachykardie: Liegt eine Erkrankung wie eine Schilddrüsenüberfunktion, Anämie oder eine Infektion zugrunde?
• Begleitsymptome: Treten neben dem schnellen Puls Schwindel, Atemnot, Brustschmerzen oder Ohnmacht auf?
• Vorerkrankungen: Bestehen bereits Herz-Kreislauf-Probleme?

Was tun bei anhaltend erhöhtem Puls? Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen! Dieser kann die Ursache der Tachykardie abklären und geeignete Maßnahmen einleiten. Neben der Behandlung der Grunderkrankung können auch Medikamente zur Senkung der Herzfrequenz zum Einsatz kommen.

Präventiv können Sie durch einen gesunden Lebensstil Ihr Herz-Kreislauf-System stärken:

• Regelmäßige Bewegung: Ausdauersport trainiert das Herz.
• Ausgewogene Ernährung: Eine gesunde Ernährung reduziert Risikofaktoren.
• Stressmanagement: Stresshormone treiben den Puls in die Höhe. Entspannungstechniken können helfen.
• Verzicht auf Nikotin und übermäßigen Alkoholkonsum: Diese Genussmittel belasten das Herz.

Ein erhöhter Puls ist ein ernstzunehmendes Symptom, das nicht ignoriert werden sollte. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung können schwerwiegende Folgen verhindern und die Lebensqualität erheblich verbessern.