Warum schwitze ich, obwohl mir kalt ist?
Frieren und gleichzeitig schwitzen? Möglicherweise ist eine Hyperhidrose die Ursache. Bei dieser Erkrankung sind die Schweißdrüsen überaktiv und produzieren Schweiß in Schüben, selbst wenn es kalt ist oder keine Anstrengung vorliegt. Betroffene leiden unter dieser unkontrollierten Schweißproduktion, die das Wohlbefinden beeinträchtigen kann.
Kalte Hände, feuchter Rücken: Warum schwitze ich, obwohl mir kalt ist?
Das Gefühl, gleichzeitig zu frieren und zu schwitzen, ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch verwirrend sein. Während Schwitzen normalerweise mit Hitze und körperlicher Anstrengung assoziiert wird, gibt es verschiedene Gründe, warum der Körper auch bei Kälte vermehrt Schweiß produziert. Ein einfacher Temperaturunterschied zwischen Körperkerntemperatur und Umgebungstemperatur ist oft nicht die einzige Erklärung.
Hyperhidrose: Die Überproduktion von Schweiß
Eine häufige Ursache für Schwitzen bei Kälte ist die Hyperhidrose. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der die Schweißdrüsen überaktiv sind und deutlich mehr Schweiß produzieren als physiologisch notwendig. Dies geschieht unabhängig von der Umgebungstemperatur und körperlicher Belastung. Betroffene leiden unter starkem Schwitzen an Händen, Füßen, Achseln, aber auch am ganzen Körper. Dieser Schweißausbruch kann unvorhersehbar auftreten und zu sozialer Isolation, Bekleidungsproblemen und einem deutlich eingeschränkten Wohlbefinden führen. Die Ursachen für Hyperhidrose sind vielschichtig und reichen von genetischer Veranlagung über hormonelle Schwankungen bis hin zu neurologischen Erkrankungen.
Weitere mögliche Ursachen:
Neben der Hyperhidrose können auch andere Faktoren zu diesem Paradoxon führen:
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Unterzuckerung (Hypoglykämie): Ein zu niedriger Blutzuckerspiegel kann zu kaltem Schwitzen führen. Der Körper versucht, den Blutzuckerspiegel durch die Ausschüttung von Adrenalin zu erhöhen, was wiederum Schweißproduktion auslöst.
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Medikamentennebenwirkungen: Einige Medikamente, wie zum Beispiel bestimmte Antidepressiva oder Schmerzmittel, können vermehrtes Schwitzen als Nebenwirkung haben. Dieses kann auch bei Kälte auftreten.
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Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose): Eine erhöhte Aktivität der Schilddrüse führt zu einem erhöhten Stoffwechsel und damit auch zu vermehrter Wärmeproduktion und Schweißbildung. Dies kann auch bei kühlen Temperaturen spürbar sein.
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Infektionen: Bestimmte Infektionen, insbesondere grippale Infekte oder andere fieberhafte Erkrankungen, können zu Schüttelfrost und gleichzeitig zu starkem Schwitzen führen. Dies ist ein Zeichen des Kampfes des Körpers gegen die Infektion.
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Menopause: Hormonelle Veränderungen während der Menopause können zu nächtlichen Schweißausbrüchen führen, die auch von Kältegefühl begleitet sein können.
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Angstzustände und Panikattacken: Die Ausschüttung von Stresshormonen führt zu vermehrtem Schwitzen, welches unabhängig von der Temperatur auftreten kann und oft mit Kältegefühl einhergeht.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Wenn das gleichzeitige Frieren und Schwitzen häufig auftritt, stark ausgeprägt ist oder mit anderen Symptomen wie Herzrasen, Schwindel oder Atemnot einhergeht, ist ein Arztbesuch unbedingt ratsam. Nur ein Arzt kann die genaue Ursache feststellen und eine geeignete Behandlung einleiten. Die Behandlung hängt von der zugrundeliegenden Erkrankung ab und kann Medikamente, Physiotherapie oder Verhaltenstherapie umfassen. Vermeiden Sie die Selbstmedikation und suchen Sie professionelle Hilfe, um die Ursache Ihrer Beschwerden zu klären und Linderung zu erfahren.
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