Warum nimmt der Körper kein Calcium auf?
Mangelnde Calcium-Aufnahme kann auf verschiedene hormonelle Störungen zurückzuführen sein. Ein niedriger Parathormon-Spiegel (Hypoparathyreoidismus), etwa nach Schilddrüsenoperationen, oder eine Resistenz gegenüber Parathormon (Pseudohypoparathyreoidismus) behindern die Calciumregulation im Körper und führen zu Hypokalzämie.
Wenn der Körper kein Calcium aufnimmt: Ursachen und Folgen eines komplexen Problems
Calcium ist ein essentieller Mineralstoff, der für unzählige Körperfunktionen unerlässlich ist, von der Knochenstruktur über die Muskelkontraktion bis hin zur Blutgerinnung. Eine unzureichende Calcium-Aufnahme, medizinisch als Hypokalzämie bezeichnet, kann schwerwiegende Folgen haben. Aber warum nimmt der Körper in manchen Fällen kein Calcium auf, obwohl es ausreichend in der Nahrung vorhanden ist? Die Antwort ist komplex und umfasst verschiedene Faktoren, die sich gegenseitig beeinflussen können.
Der oben angesprochene hormonelle Einfluss ist nur ein Puzzlestück. Ein niedriger Parathormon-Spiegel (Hypoparathyreoidismus), oft eine Folge von Schilddrüsenoperationen, ist eine häufige Ursache. Parathormon reguliert den Calcium-Spiegel im Blut, indem es die Calcium-Freisetzung aus den Knochen anregt und die Calcium-Aufnahme im Darm fördert. Ein Mangel an diesem Hormon führt unweigerlich zu einem niedrigen Calciumspiegel. Ähnlich wirkt sich eine Resistenz gegenüber Parathormon (Pseudohypoparathyreoidismus) aus, bei der der Körper zwar Parathormon produziert, aber nicht darauf reagiert. Beide Zustände bedürfen einer medizinischen Behandlung, oft durch die Substitution des fehlenden Hormons.
Über den Hormonhaushalt hinaus gibt es weitere Gründe für eine mangelnde Calcium-Aufnahme:
- Vitamin-D-Mangel: Vitamin D ist essenziell für die Calcium-Absorption im Darm. Ein Mangel führt dazu, dass der Körper das Calcium aus der Nahrung nicht effektiv aufnehmen kann, obwohl genügend Calcium vorhanden ist. Sonnenlicht ist eine wichtige Vitamin-D-Quelle; ein Mangel kann aber auch auf ungesunde Ernährung oder eine eingeschränkte Sonnenexposition zurückzuführen sein.
- Magen-Darm-Erkrankungen: Erkrankungen wie Morbus Crohn, Zöliakie oder eine Gastritis können die Oberfläche des Dünndarms schädigen, die für die Calcium-Absorption verantwortlich ist. Die verminderte Oberfläche verringert die Effizienz der Aufnahme.
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie z.B. einige Kortisonpräparate oder bestimmte Antibiotika, können die Calcium-Aufnahme beeinträchtigen. Eine Interaktion mit Medikamenten sollte immer mit dem Arzt abgeklärt werden.
- Genetische Faktoren: In seltenen Fällen können genetische Defekte die Calcium-Absorption direkt beeinflussen oder die Funktion der beteiligten Hormone stören.
- Malabsorptionssyndrome: Diese Syndrome beschreiben eine generelle Störung der Nährstoffaufnahme im Darm, die auch Calcium betrifft.
Symptome einer unzureichenden Calcium-Aufnahme können vielfältig sein und reichen von leichten Beschwerden wie Muskelkrämpfen und -zuckungen über Taubheitsgefühle und Kribbeln in den Extremitäten bis hin zu schweren Symptomen wie Tetanie (unwillkürliche Muskelkontraktionen) oder Herzrhythmusstörungen. Eine frühzeitige Diagnose ist daher essentiell.
Fazit: Eine mangelnde Calcium-Aufnahme ist ein komplexes Problem, das verschiedene Ursachen haben kann. Eine genaue Diagnose durch einen Arzt ist entscheidend, um die zugrundeliegende Ursache zu identifizieren und eine geeignete Therapie einzuleiten. Eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Sonnenlicht und die regelmäßige Kontrolle der Calcium- und Vitamin-D-Spiegel können dazu beitragen, eine unzureichende Calcium-Aufnahme zu verhindern. Bei Verdacht auf eine unzureichende Calcium-Aufnahme sollte umgehend ärztlicher Rat eingeholt werden.
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