Warum mit Fieber nicht baden?
Fiebernde Körper benötigen Ruhe und schonende Maßnahmen. Ein heißes Bad belastet das Kreislaufsystem zusätzlich, da es die ohnehin erhöhte Temperatur weiter steigert. Die Folge: erhöhte Anstrengung für den Körper und eine Verzögerung der Genesung. Kühle Anwendungen sind deutlich empfehlenswerter.
Warum Fieberbäder tabu sind: Mehr als nur ein alter Hausfrauenmythos
Die alte Empfehlung, bei Fieber ins Bett zu gehen und Ruhe zu bewahren, ist mehr als nur ein Überbleibsel vergangener Zeiten. Sie basiert auf einem soliden Verständnis der physiologischen Prozesse, die während einer fieberhaften Erkrankung im Körper ablaufen. Und ein heißes Bad widerspricht diesen Prozessen grundlegend. Der weitverbreitete Glaube, ein warmes Bad könne das Fieber senken, ist schlichtweg falsch und kann sogar schädlich sein. Aber warum?
Die Erhöhung der Körpertemperatur bei Fieber ist kein Zufall, sondern ein aktiver Kampf des Immunsystems gegen Krankheitserreger. Der Körper versucht, ein für die Vermehrung vieler Viren und Bakterien ungünstiges Milieu zu schaffen. Ein heißes Bad setzt den Kreislauf zusätzlich unter Stress. Die erhöhte Körpertemperatur durch das Bad addiert sich zu der bereits bestehenden Fiebertemperatur. Dies führt zu einer übermäßigen Belastung des Kreislaufsystems, welches bereits mit der Bekämpfung der Infektion beschäftigt ist.
Die Folgen können erheblich sein:
- Kreislaufkollaps: Die zusätzliche Belastung kann zu einem Kreislaufkollaps führen, besonders bei Menschen mit Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems. Schwindel, Übelkeit und Ohnmacht sind mögliche Symptome.
- Dehydrierung: Schwitzen ist ein natürlicher Prozess bei Fieber, um die Körpertemperatur zu regulieren. Ein heißes Bad verstärkt das Schwitzen und kann zu einem erheblichen Flüssigkeitsverlust führen, welcher die Genesung hemmt und weitere Beschwerden wie Kopfschmerzen verschlimmert.
- Verzögerte Genesung: Der Körper muss seine Energie nicht nur auf die Bekämpfung der Infektion, sondern auch auf die Bewältigung der zusätzlichen Belastung durch das heiße Bad verwenden. Dies führt zu einer Verzögerung des Genesungsprozesses und kann die Krankheitsdauer verlängern.
- Verschlimmerung der Symptome: Die zusätzliche Hitze kann bestehende Symptome wie Kopfschmerzen, Schüttelfrost und Gliederschmerzen verstärken.
Statt eines heißen Bades empfiehlt sich bei Fieber eher eine kühlende Maßnahme. Eine lauwarme Dusche oder feuchte Umschläge können die Beschwerden lindern und dem Körper helfen, die Temperatur zu regulieren. Wichtig ist vor allem ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um den Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen auszugleichen.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Ein heißes Bad bei Fieber ist kontraproduktiv. Es belastet den bereits geschwächten Körper unnötig, hemmt die Genesung und kann sogar gefährlich sein. Ruhe, ausreichend Flüssigkeit und gegebenenfalls kühlende Maßnahmen sind die deutlich bessere Strategie. Bei anhaltenden oder stark ausgeprägten Symptomen sollte immer ein Arzt konsultiert werden.
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