Warum hängt mein Fisch kopfüber?

Mein Goldfisch hängt kopfüber – Was tun?

Ein Goldfisch, der kopfüber im Aquarium hängt, ist ein besorgniserregender Anblick. Dieser ungewöhnliche Zustand deutet auf ein ernstzunehmendes Problem hin, das schnellstmöglich behandelt werden muss, um das Leben des Tieres zu retten. Im Gegensatz zu einem gelegentlichen, kurzzeitigen Umkippen, bei dem sich der Fisch schnell wieder erholt, ist ein anhaltendes Kopfüber-Hängen ein klares Warnsignal.

Die häufigste Ursache für diese Haltung ist eine Dysfunktion der Schwimmblase. Die Schwimmblase ist ein mit Gas gefülltes Organ, das den Fischen Auftrieb verleiht und ihnen ermöglicht, ihre Position im Wasser zu kontrollieren. Ist sie entzündet, verletzt, verstopft oder anderweitig beeinträchtigt, verliert der Fisch seine natürliche Balance und schwimmt kopfüber oder auf der Seite. Dies kann verschiedene Ursachen haben:

• Verstopfung: Überfütterung, insbesondere mit fettreichem Futter, kann zu einer Verstopfung der Schwimmblase führen. Unverdauliche Futterreste können die Funktion des Organs beeinträchtigen.
• Infektionen: Bakterielle oder parasitäre Infektionen können die Schwimmblase entzünden und ihre Funktion stören. Dies äußert sich oft in Verbindung mit anderen Symptomen wie vermehrter Schleimbildung, verletzten Flossen oder Apathie.
• Trauma: Ein Sturz oder ein Zusammenstoß mit Gegenständen im Aquarium kann die Schwimmblase verletzen.
• Genetische Defekte: In seltenen Fällen können angeborene Fehlbildungen der Schwimmblase die Ursache sein.
• Wasserqualität: Schlechte Wasserqualität, insbesondere ein erhöhter Nitrit- oder Nitratwert, belastet die Fische und kann indirekt zu Problemen mit der Schwimmblase beitragen. Auch ein zu hoher oder zu niedriger pH-Wert kann schädlich sein.
• Stress: Stress durch Überbesatz, Lärm oder ungünstige Wasserbedingungen kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Schwimmblasenprobleme erhöhen.

Was kann man tun?

Bei einem kopfüber hängenden Goldfisch ist schnelles Handeln unerlässlich. Hier sind einige Schritte, die Sie unternehmen können:

1. Wasserqualität prüfen: Testen Sie sofort die Wasserwerte (Nitrit, Nitrat, pH-Wert, Ammoniak). Bei Abweichungen von den optimalen Werten, einen Wasserwechsel von ca. 25-50% durchführen. Verwenden Sie hierfür unbedingt Wasseraufbereiter, um Chlor und andere Schadstoffe zu neutralisieren.
2. Fütterung reduzieren oder einstellen: Für einige Tage sollten Sie die Fütterung reduzieren oder ganz einstellen, um die Schwimmblase zu entlasten. Anschließend auf leicht verdauliches Futter umstellen (z.B. hochwertige Flockenfutter, Lebendfutter in Maßen).
3. Aquarium beobachten: Achten Sie auf weitere Symptome wie Apathie, vermehrte Schleimbildung, verletzte Flossen oder veränderte Atmung.
4. Fachmann konsultieren: Ein Besuch beim Tierarzt oder einem spezialisierten Aquarienhändler ist dringend empfohlen. Dieser kann die genaue Ursache feststellen und eine geeignete Behandlung einleiten. Möglicherweise werden Medikamente gegen bakterielle oder parasitäre Infektionen verschrieben.
5. Aquarium überprüfen: Achten Sie auf scharfe Kanten oder Gegenstände, an denen sich der Fisch verletzen könnte.

Ein kopfüber hängender Goldfisch ist ein Notfall. Nur durch frühzeitiges Eingreifen und eine gezielte Behandlung besteht die Chance, das Leben des Fisches zu retten und ihm wieder ein gesundes Leben zu ermöglichen. Vernachlässigen Sie die Symptome nicht!