Warum Asthma am Abend?

Warum ist das denn immer abends so? Asthma, dieser blöde Mist… Ich kenn’ das nur zu gut. Kaum wird’s dunkel, fängt’s an zu zwicken, zu pfeifen, zu ächzen in der Brust. Manchmal denk ich schon, meine Lunge will mich einfach abends verarschen.

Es liegt wohl am Körper, an diesem blöden zirkadianen Rhythmus, wie die schlauen Leute sagen. Dieser innere Taktgeber, der uns alle irgendwie steuert… Ich hab’ mal was gelesen, irgendwas von Cortisol und Histamin. Komplizierte Namen für Hormone, oder was das ist, die im Laufe des Tages so ihre Höhen und Tiefen haben.

Tagsüber ist wohl das Cortisol am Werk, so’n Entzündungshemmer, hält alles in Schach. Aber abends? Dann sackt der Cortisolspiegel ab, wie so eine Luftmatratze, aus der die Luft langsam entweicht. Und gleichzeitig? Steigt der Histaminspiegel – und das Histamin, das ist so ein kleiner Unruhestifter, der die Bronchien zusammenzieht. Man kann sich das wie so ein Gummiband vorstellen, das immer enger wird.

Ich erinnere mich an einen Abend, da saß ich im Kino, „Der Herr der Ringe“, sollte eigentlich ein toller Abend werden… Stattdessen musste ich huste, und huste, und huste. Irgendwann war ich ganz rot im Gesicht und habe meine Freundin total genervt. Das war echt peinlich, und das war nur ein Beispiel, von vielen, vielen…

Ach ja, es gab da mal eine Studie… ich glaube, da stand drin, dass – ich weiß es nicht mehr ganz genau – ein ziemlich großer Teil der Asthma-Patienten eben abends diese Probleme hat. Sieht man ja auch selbst, oder? Es waren viele, auf jeden Fall mehr als die Hälfte.

Also, abends ist einfach die Hölle los in meiner Lunge. Manchmal hilft nur noch der Notfallspray… Frustrierend, das ist das einzige Wort, das das richtig beschreibt. Frustrierend und unfair.