Wann klingt eine eitrige Mandelentzündung ab?

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Akute Mandelentzündung äußert sich durch Schmerzen beim Schlucken, Halsschmerzen und oft Fieber. Die Beschwerden klingen in der Regel nach wenigen Tagen bis zwei Wochen von selbst ab. Eine ärztliche Abklärung ist jedoch unerlässlich für eine gezielte Behandlung und den Ausschluss von Komplikationen.

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Wann klingt eine eitrige Mandelentzündung ab? Ein Blick auf den Heilungsverlauf

Eine eitrige Mandelentzündung, auch als eitrige Tonsillitis bekannt, ist eine schmerzhafte Infektion der Mandeln, die meist durch Bakterien (häufig Streptokokken) verursacht wird. Im Gegensatz zu einer viralen Mandelentzündung zeigt sich hier ein deutlich sichtbarer Eiterbelag auf den Mandeln. Die Frage, wann die Beschwerden abklingen, ist individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Ein pauschales Datum anzugeben, ist daher unmöglich.

Die Dauer der Erkrankung ist abhängig von:

  • Der Schwere des Infekts: Eine leichte eitrige Mandelentzündung kann innerhalb weniger Tage, meist 3-7 Tage, merklich abklingen. Starke Infektionen mit hohem Fieber und ausgeprägten Schmerzen benötigen hingegen deutlich länger, oft bis zu zwei Wochen oder sogar länger.
  • Der Therapie: Eine frühzeitige und adäquate Behandlung mit Antibiotika verkürzt die Krankheitsdauer erheblich. Ohne Antibiotika kann die Infektion länger persistieren und das Risiko von Komplikationen steigen. Die Einnahme des Antibiotikums muss konsequent über den gesamten vom Arzt verordneten Zeitraum erfolgen, auch wenn sich die Beschwerden bereits gebessert haben. Ein vorzeitiges Absetzen kann zu einem Rückfall führen.
  • Dem individuellen Immunsystem: Ein starkes Immunsystem kann den Infekt schneller bekämpfen, während ein geschwächtes Immunsystem die Heilung verzögert. Faktoren wie Alter, allgemeiner Gesundheitszustand und Vorerkrankungen spielen hier eine Rolle.
  • Zusatzmaßnahmen: Ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Ruhe, Schonkost und Gurgeln mit Salzwasser können die Beschwerden lindern und den Heilungsprozess unterstützen.

Anzeichen für das Abklingen der Erkrankung:

  • Nachlassende Halsschmerzen: Die Schmerzen beim Schlucken werden weniger intensiv.
  • Rückgang des Fiebers: Das Fieber normalisiert sich.
  • Verminderung der Schwellung: Die Mandeln schwellen ab und der Eiterbelag reduziert sich sichtbar.
  • Verbesserung des Allgemeinzustandes: Müdigkeit und Abgeschlagenheit lassen nach.

Wann ein Arzt aufgesucht werden sollte:

Auch wenn die meisten eitrigen Mandelentzündungen gutartig verlaufen, ist ein Arztbesuch unerlässlich. Nur ein Arzt kann die Diagnose sicher stellen und eine geeignete Therapie einleiten. Besonders wichtig ist die Abklärung, wenn:

  • Hohes Fieber (über 39°C) besteht.
  • Starke Halsschmerzen und Schluckbeschwerden vorliegen.
  • Atembeschwerden auftreten.
  • Die Beschwerden nach 3-5 Tagen nicht abklingen oder sich verschlimmern.
  • Komplikationen wie z.B. eine Mittelohrentzündung, eine Nierenentzündung (Glomerulonephritis) oder ein Rheumatisches Fieber auftreten (sehr selten, aber schwerwiegend).

Zusammenfassend lässt sich sagen: Eine eitrige Mandelentzündung klingt in der Regel nach wenigen Tagen bis zu zwei Wochen ab, abhängig von verschiedenen Faktoren. Eine frühzeitige ärztliche Behandlung ist jedoch entscheidend für eine schnelle und vollständige Genesung und zur Vermeidung potenziell gefährlicher Komplikationen. Eine Selbstbehandlung ist nicht empfehlenswert.