Wann ist eine Bindehautentzündung viral?

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Eine virale Bindehautentzündung, oft durch Adenoviren ausgelöst, manifestiert sich als Rötung und Schwellung der Bindehaut, der transparenten Augenschicht. Diverse Viren können die Ursache sein, was eine genaue Diagnose erschwert. Betroffene erleben typischerweise ein Fremdkörpergefühl, Tränenfluss und Lichtempfindlichkeit. Häufig tritt sie im Zusammenhang mit einer Erkältung auf.

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Wann ist eine Bindehautentzündung viral? Ein umfassender Blick

Die Bindehautentzündung, auch Konjunktivitis genannt, ist eine Entzündung der Bindehaut, der dünnen, transparenten Membran, die das Innere der Augenlider auskleidet und den vorderen Teil des Augapfels bedeckt. Sie kann verschiedene Ursachen haben, darunter bakterielle Infektionen, Allergien, Reizstoffe und eben auch Viren. Eine virale Bindehautentzündung ist besonders ansteckend und verläuft oft anders als andere Formen. Doch wann genau spricht man von einer viralen Bindehautentzündung und wie lässt sie sich erkennen?

Die häufigsten Auslöser: Viren im Visier

Die virale Bindehautentzündung wird in den meisten Fällen durch Adenoviren verursacht. Diese Viren sind auch für Erkältungen, Halsschmerzen und andere Atemwegsinfektionen verantwortlich. Es können aber auch andere Viren, wie Herpesviren (die auch Lippenherpes und Gürtelrose verursachen) oder Picornaviren (die beispielsweise für Enteroviren verantwortlich sind), eine virale Bindehautentzündung auslösen. Die Vielfalt der möglichen Erreger macht die Diagnose oft schwierig und erfordert eine sorgfältige Beurteilung.

Symptome, die auf eine virale Ursache hindeuten können:

Während die Symptome einer Bindehautentzündung generell ähnlich sind (Rötung, Schwellung, Tränenfluss), gibt es doch einige Anzeichen, die eher auf eine virale Ursache hindeuten:

  • Häufige Begleiterscheinungen einer Erkältung: Eine virale Bindehautentzündung tritt oft im Zusammenhang mit einer Erkältung, Grippe oder einer anderen Atemwegsinfektion auf. Husten, Schnupfen, Halsschmerzen oder Fieber können begleitend auftreten.
  • Wässriger, klarer Tränenfluss: Im Gegensatz zu bakteriellen Bindehautentzündungen, die oft einen eitrigen, gelblichen Ausfluss produzieren, ist der Tränenfluss bei einer viralen Infektion eher wässrig und klar.
  • Fremdkörpergefühl und Lichtempfindlichkeit: Betroffene klagen häufig über ein unangenehmes Fremdkörpergefühl im Auge und eine erhöhte Lichtempfindlichkeit (Photophobie).
  • Vorliegen von Lymphknotenschwellungen: Geschwollene Lymphknoten vor dem Ohr (präaurikuläre Lymphknoten) können ein Hinweis auf eine virale Infektion sein.
  • Auftreten in Epidemien: Virale Bindehautentzündungen können in Schulen, Kindergärten oder Büros gehäuft auftreten, da sie hoch ansteckend sind.
  • Beginn meist in einem Auge: Oft beginnt die Infektion in einem Auge und breitet sich später auf das andere Auge aus.

Diagnose: Wann zum Arzt?

Obwohl die meisten viralen Bindehautentzündungen von selbst abheilen, ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen, besonders wenn:

  • Die Symptome schwerwiegend sind oder sich verschlimmern.
  • Die Sehschärfe beeinträchtigt ist.
  • Starke Schmerzen auftreten.
  • Lichtempfindlichkeit sehr ausgeprägt ist.
  • Komplikationen wie eine Hornhautentzündung (Keratitis) auftreten.
  • Die Symptome länger als eine Woche anhalten.
  • Säuglinge oder immungeschwächte Personen betroffen sind.

Der Arzt kann durch eine Untersuchung und ggf. durch Abstrichuntersuchungen feststellen, ob es sich um eine virale Bindehautentzündung handelt und andere Ursachen ausschließen.

Behandlung und Prävention:

Da virale Bindehautentzündungen in der Regel von selbst abheilen, konzentriert sich die Behandlung hauptsächlich auf die Linderung der Symptome. Kalte Kompressen, künstliche Tränen und gegebenenfalls entzündungshemmende Augentropfen können helfen, die Beschwerden zu lindern. Antibiotika sind bei viralen Infektionen wirkungslos.

Um die Ausbreitung der Infektion zu verhindern, sind folgende Maßnahmen wichtig:

  • Häufiges Händewaschen: Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ist essentiell.
  • Kontaktlinsenhygiene: Kontaktlinsenträger sollten ihre Linsen nicht tragen und auf eine sorgfältige Reinigung achten.
  • Vermeidung von Augenkontakt: Berühren Sie Ihre Augen nicht, um eine weitere Ausbreitung der Viren zu verhindern.
  • Getrennte Handtücher und Waschlappen: Verwenden Sie separate Handtücher und Waschlappen, um andere Familienmitglieder nicht anzustecken.
  • Vermeidung von gemeinsam genutzten Kosmetika: Teilen Sie keine Augen-Make-up-Produkte mit anderen.

Fazit:

Die virale Bindehautentzündung ist eine häufige und ansteckende Erkrankung, die oft im Zusammenhang mit Atemwegsinfektionen auftritt. Die Diagnose basiert in der Regel auf den charakteristischen Symptomen und dem Verlauf der Erkrankung. Durch sorgfältige Hygiene und die Beachtung der genannten Präventionsmaßnahmen lässt sich das Ansteckungsrisiko minimieren. Bei unklaren Symptomen oder Komplikationen sollte jedoch ein Arzt konsultiert werden, um eine adäquate Behandlung zu gewährleisten und schwerwiegende Folgen zu vermeiden.