Wann gilt man als unfruchtbar Mann?
Unfruchtbarkeit beim Mann diagnostiziert man nach zwölf Monaten erfolgloser Bemühungen um eine Schwangerschaft bei regelmäßigem, ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Diverse Faktoren können hierfür verantwortlich sein, deren Klärung eine medizinische Untersuchung erfordert.
- Wie viel Prozent der Frauen können im Alter von 45 Jahren kein Kind mehr bekommen?
- Wann spricht man von Unfruchtbarkeit beim Mann?
- Woher weißt du, ob sich ein Mann in dich verliebt?
- Wie viele Muskeln haben ein Mann und eine Frau?
- Wie nennt man Frauen mit einem männlichen Geschlechtsteil?
- Kann ein Mann tetrachromatisch sein?
Wann gilt ein Mann als unfruchtbar? – Ein komplexes Thema
Der Wunsch nach einem Kind ist für viele Paare ein zentraler Bestandteil ihrer Lebensplanung. Erfolgt eine Schwangerschaft trotz regelmäßigen, ungeschützten Geschlechtsverkehrs über einen längeren Zeitraum nicht, stellt sich schnell die Frage nach der Ursache. Während die weibliche Fruchtbarkeit oft im Fokus steht, spielt die männliche Fruchtbarkeit eine ebenso entscheidende Rolle. Aber wann gilt ein Mann eigentlich als unfruchtbar?
Die einfache Antwort lautet: nach zwölf Monaten erfolgloser Versuche, eine Schwangerschaft zu erzielen, bei regelmäßigem ungeschütztem Geschlechtsverkehr. Dieser Zeitraum dient als Richtwert, da Schwangerschaftsversuche auch bei gesunden Paaren Zeit in Anspruch nehmen können. Wichtig ist, dass “regelmäßig” als mindestens zwei- bis dreimal pro Woche definiert werden kann. Ein individuell angepasster Zeitraum kann aber auch im Gespräch mit einem Arzt festgelegt werden, insbesondere wenn bereits Vorerkrankungen bekannt sind.
Aber ein Jahr erfolgloser Versuche ist lediglich der Beginn der Untersuchung. Die Diagnose “Unfruchtbarkeit” beim Mann ist komplex und erfordert eine gründliche medizinische Abklärung. Sie basiert nicht allein auf der fehlenden Schwangerschaft, sondern auf einer umfassenden Analyse verschiedener Faktoren. Diese können sein:
- Geringe Spermienanzahl (Oligospermie): Die Konzentration der Spermien im Ejakulat ist zu gering, um eine ausreichende Befruchtungswahrscheinlichkeit zu gewährleisten.
- Geringes Spermienvolumen (Hypospermie): Die Menge des Ejakulats ist reduziert.
- Verminderte Spermienbeweglichkeit (Asthenospermie): Die Spermien sind nicht beweglich genug, um die Eizelle zu erreichen.
- Gestörte Spermienmorphologie (Teratospermie): Ein hoher Anteil der Spermien weist eine abnorme Form auf, was deren Befruchtungsfähigkeit beeinträchtigt.
- Azoospermie: Das Ejakulat enthält gar keine Spermien. Dies kann unterschiedliche Ursachen haben, von Blockaden im Samenleiter bis hin zu genetischen Störungen.
- Varikozele: Eine Krampfader am Hoden, die die Spermienproduktion negativ beeinflusst.
- Hormonelle Störungen: Ein Ungleichgewicht der Geschlechtshormone kann die Spermienproduktion beeinträchtigen.
- Infektionen: Entzündungen der Geschlechtsorgane können die Spermienproduktion und -qualität negativ beeinflussen.
- Genetische Faktoren: Chromosomenanomalien können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
- Medikamente und Drogenkonsum: Der Konsum bestimmter Medikamente oder Drogen kann die Spermienproduktion negativ beeinflussen.
- Lebensgewohnheiten: Rauchen, Alkoholkonsum, Übergewicht und Stress können die Spermienqualität negativ beeinflussen.
Eine umfassende Untersuchung beim Urologen oder Andrologen umfasst in der Regel eine Spermiogramm-Analyse, die die oben genannten Faktoren untersucht. Zusätzliche Untersuchungen wie Hormonbestimmungen, Ultraschalluntersuchungen der Hoden und genetische Tests können notwendig sein, um die Ursache der Unfruchtbarkeit zu identifizieren.
Die Diagnose “Unfruchtbarkeit” ist kein Urteil, sondern der Beginn der Suche nach Lösungen. Je nach Ursache gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, von Medikamenten über chirurgische Eingriffe bis hin zu assistierten Reproduktionsmethoden wie In-vitro-Fertilisation (IVF). Eine frühzeitige ärztliche Beratung ist daher entscheidend, um die Chancen auf eine Schwangerschaft zu maximieren. Paare sollten sich nicht scheuen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um den Wunsch nach einem Kind gemeinsam zu verwirklichen.
#Infertilität #Mann #UnfruchtbarkeitKommentar zur Antwort:
Vielen Dank für Ihre Kommentare! Ihr Feedback ist sehr wichtig, damit wir unsere Antworten in Zukunft verbessern können.