Kann man schlechte Nierenwerte behandeln?

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Bei beginnender Nierenschwäche können Medikamente helfen, das Fortschreiten zu verlangsamen. Ist die Funktion jedoch stark eingeschränkt, wird oft eine Dialyse unumgänglich, um das Blut von Giftstoffen zu befreien. In manchen Fällen stellt eine Nierentransplantation die einzige langfristige Lösung dar, um die Lebensqualität wiederherzustellen.

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Schlechte Nierenwerte: Was tun bei Nierenschwäche?

Die Nieren sind lebenswichtige Organe, die unseren Körper entgiften, den Flüssigkeitshaushalt regulieren und wichtige Hormone produzieren. Verschlechtern sich die Nierenwerte, deutet dies auf eine Nierenschwäche, auch Niereninsuffizienz genannt, hin. Die gute Nachricht ist: Nicht immer bedeutet eine Diagnose schlechter Nierenwerte das Ende der Lebensqualität. Je nach Stadium der Erkrankung und Ursache gibt es verschiedene Behandlungsoptionen, die das Fortschreiten verlangsamen oder sogar eine Verbesserung erzielen können.

Ursachen und Auswirkungen schlechter Nierenwerte

Schlechte Nierenwerte können unterschiedliche Ursachen haben. Zu den häufigsten zählen:

  • Diabetes mellitus: Hohe Blutzuckerwerte schädigen die Nieren auf Dauer.
  • Bluthochdruck: Ein dauerhaft erhöhter Blutdruck belastet die Nieren.
  • Glomerulonephritis: Eine Entzündung der Nierenkörperchen.
  • Zystennieren: Eine erbliche Erkrankung mit Zystenbildung in den Nieren.
  • Medikamente: Einige Medikamente können die Nieren schädigen, insbesondere bei längerer Einnahme.

Die Auswirkungen schlechter Nierenwerte sind vielfältig. Dazu gehören:

  • Müdigkeit und Schwächegefühl: Durch die mangelnde Ausscheidung von Giftstoffen.
  • Wassereinlagerungen (Ödeme): In Beinen, Füßen und im Gesicht.
  • Bluthochdruck: Die Nieren regulieren den Blutdruck mit, und eine Funktionsstörung kann zu Bluthochdruck führen.
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit: Durch die Ansammlung von Giftstoffen im Körper.
  • Juckreiz: Durch die Ablagerung von Schadstoffen auf der Haut.
  • Anämie (Blutarmut): Die Nieren produzieren ein Hormon, das die Bildung roter Blutkörperchen anregt.
  • Knochenerkrankungen: Die Nieren spielen eine Rolle bei der Regulierung des Kalzium- und Phosphathaushaltes.

Behandlungsmöglichkeiten je nach Stadium der Nierenschwäche

Die Behandlung schlechter Nierenwerte richtet sich nach dem Stadium der Nierenschwäche und der zugrunde liegenden Ursache. Generell gilt: Je früher die Erkrankung erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Chancen, das Fortschreiten zu verlangsamen.

Frühe Stadien der Nierenschwäche:

  • Behandlung der Grunderkrankung: Bei Diabetes ist eine gute Blutzuckereinstellung entscheidend. Bei Bluthochdruck sollte dieser medikamentös gesenkt werden.
  • Medikamente: ACE-Hemmer und Angiotensin-Rezeptorblocker (ARB) können die Nierenfunktion schützen und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen.
  • Ernährungsumstellung: Eine angepasste Ernährung, die arm an Salz, Phosphor und Kalium ist, kann die Nieren entlasten. Eine professionelle Ernährungsberatung ist hier empfehlenswert.
  • Regelmäßige Kontrollen: Die Nierenwerte sollten regelmäßig vom Arzt überwacht werden, um den Therapieerfolg zu kontrollieren und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

Fortgeschrittene Nierenschwäche:

  • Dialyse: Ist die Nierenfunktion stark eingeschränkt, ist eine Dialyse oft unumgänglich. Dabei wird das Blut außerhalb des Körpers von Giftstoffen befreit. Es gibt zwei Hauptformen der Dialyse: Hämodialyse (im Dialysezentrum oder zu Hause) und Peritonealdialyse (zu Hause).
  • Nierentransplantation: Eine Nierentransplantation stellt die langfristige Lösung dar, um die Nierenfunktion wiederherzustellen und die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Allerdings ist eine Transplantation mit einer Operation und einer lebenslangen Einnahme von Medikamenten zur Unterdrückung des Immunsystems verbunden.

Was Sie selbst tun können

Neben der ärztlichen Behandlung können Sie selbst aktiv dazu beitragen, Ihre Nieren zu schonen:

  • Ausreichend trinken: Achten Sie auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 bis 2 Liter pro Tag), am besten Wasser oder ungesüßten Tee.
  • Gesunde Ernährung: Vermeiden Sie stark verarbeitete Lebensmittel, Fertiggerichte und übermäßigen Salzkonsum.
  • Regelmäßige Bewegung: Körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und unterstützt die Nierenfunktion.
  • Verzicht auf Rauchen: Rauchen schädigt die Blutgefäße und belastet die Nieren.
  • Vorsicht bei Schmerzmitteln: Viele Schmerzmittel können die Nieren schädigen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, welche Medikamente für Sie geeignet sind.
  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Lassen Sie Ihre Nierenwerte regelmäßig überprüfen, insbesondere wenn Sie Risikofaktoren wie Diabetes oder Bluthochdruck haben.

Fazit:

Schlechte Nierenwerte sind kein unabwendbares Schicksal. Durch eine frühzeitige Diagnose, eine konsequente Behandlung der Grunderkrankung und eine angepasste Lebensweise kann das Fortschreiten der Nierenschwäche verlangsamt und die Lebensqualität erhalten werden. Scheuen Sie sich nicht, bei Verdacht auf eine Nierenerkrankung einen Arzt aufzusuchen. Eine umfassende Beratung und individuelle Therapieplanung sind der Schlüssel zu einer erfolgreichen Behandlung.