Kann man jede Sehstärke Lasern?

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Die Laserbehandlung der Augen ist bereits bei geringen Sehfehlern möglich. Kurzsichtigkeit ab -0,25 Dioptrien und Weitsichtigkeit ab +0,25 Dioptrien können korrigiert werden. Die tatsächliche Eignung hängt jedoch von individuellen Faktoren und einer gründlichen Voruntersuchung ab.

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Kann man jede Sehstärke lasern? – Ein genauer Blick auf die Möglichkeiten der refraktiven Chirurgie

Die Laserbehandlung der Augen, auch bekannt als refraktive Chirurgie, verspricht eine Befreiung von Brille und Kontaktlinsen. Doch die Frage, ob jede Sehstärke mit dem Laser korrigiert werden kann, ist mit einem einfachen Ja oder Nein nicht zu beantworten. Während die Technologie stetig fortschreitet und immer präzisere Eingriffe ermöglicht, gibt es Grenzen, die durch individuelle Faktoren und die Beschaffenheit des Auges gesetzt sind.

Die Aussage, dass bereits geringe Sehfehler ab -0,25 Dioptrien (Kurzsichtigkeit) und +0,25 Dioptrien (Weitsichtigkeit) korrigiert werden können, ist zwar richtig, aber nur ein Teil der Wahrheit. Diese niedrige Grenze bedeutet nicht, dass jede Person mit diesen geringen Fehlern automatisch für eine Laserbehandlung in Frage kommt. Vielmehr handelt es sich um einen theoretischen Mindestwert. Die tatsächliche Eignung wird in einer umfassenden Voruntersuchung durch einen Augenarzt festgestellt.

Diese Voruntersuchung ist der Schlüssel zur Beantwortung der Frage nach der individuellen Laserfähigkeit. Dabei werden verschiedene Faktoren berücksichtigt:

  • Die Höhe des Sehfehlers: Während geringe Dioptrienwerte behandelt werden können, gibt es bei hohen Werten (starker Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit) oft Limitationen. Die Technik ermöglicht zwar auch Eingriffe bei höheren Dioptrien, aber die Erfolgsrate und das Risiko von Nebenwirkungen können zunehmen. Die individuelle Augengesundheit und -struktur spielen hier eine entscheidende Rolle.

  • Die Hornhautdicke: Die Hornhaut ist das entscheidende Operationsfeld. Eine zu dünne Hornhaut erlaubt keinen ausreichenden Eingriff ohne das Risiko von Komplikationen wie Ektasen (Verformungen der Hornhaut). Die Messung der Hornhautdicke ist daher ein zentraler Bestandteil der Voruntersuchung.

  • Die Hornhautkrümmung: Eine unregelmäßige Hornhautkrümmung (z.B. Keratokonus) schließt eine Laserbehandlung in der Regel aus. Auch hier sind präzise Messungen unerlässlich.

  • Das Alter und die allgemeine Gesundheit: Das Alter des Patienten und sein allgemeiner Gesundheitszustand beeinflussen die Heilung und das Ergebnis der Operation. Vorbestehende Augenkrankheiten wie Glaukom oder trockene Augen können ebenfalls die Eignung für eine Laserbehandlung einschränken.

  • Die Pupillengröße: Eine große Pupille kann zu Nachtblindheit oder Halo-Effekten nach der Operation führen, was die Eignung für bestimmte Verfahren beeinflussen kann.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Ob eine Laserbehandlung der Augen möglich ist, hängt nicht allein von der Höhe des Sehfehlers ab. Eine individuelle und gründliche Voruntersuchung durch einen erfahrenen Augenarzt ist unabdingbar. Dieser bewertet alle relevanten Faktoren und kann erst dann eine fundierte Aussage über die Eignung für eine Laserbehandlung treffen und die bestgeeignete Methode empfehlen. Eine unrealistische Erwartungshaltung sollte vermieden werden, denn nicht jeder Sehfehler lässt sich mit dem Laser erfolgreich korrigieren.

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