Kann man bei minus 90 Grad überleben?
Bei Temperaturen von minus 90 Grad Celsius ist ein Überleben ohne massive medizinische Intervention nahezu ausgeschlossen. Der extreme Temperaturabfall führt zum raschen Versagen lebenswichtiger Organe wie Herz und Gehirn. Nur eine sofortige Wiederbelebung und ein schnelles Aufwärmen des Körpers könnten theoretisch eine Chance bieten, so der Notarzt Robert Glatter.
Überleben bei minus 90 Grad Celsius: Eine fast unmögliche Herausforderung
Die Vorstellung, Temperaturen von minus 90 Grad Celsius ausgesetzt zu sein, weckt Bilder eisiger Ödnis und einer unmittelbar lebensbedrohlichen Situation. Während die Natur selbst in den kältesten Regionen der Erde unglaubliche Anpassungsstrategien entwickelt hat, stellt diese extreme Kälte für den menschlichen Körper eine fast unüberwindbare Herausforderung dar.
Was passiert eigentlich, wenn unser Körper solchen Temperaturen ausgesetzt wird? Zunächst einmal kommt es zu einer extrem schnellen Auskühlung. Der Körper versucht, die Kerntemperatur durch Zittern und Verengung der Blutgefäße in den Extremitäten aufrechtzuerhalten. Diese Mechanismen reichen jedoch bei -90 Grad Celsius bei Weitem nicht aus.
Die Folgen sind verheerend:
- Hypothermie: Die Körpertemperatur sinkt rapide ab. Bereits bei einer leichten Hypothermie (etwa unter 35 Grad Celsius) kommt es zu Verwirrung, Koordinationsstörungen und Bewusstseinseintrübung. Bei -90 Grad Celsius würde die Körpertemperatur in kürzester Zeit auf einen lebensbedrohlichen Wert sinken.
- Erfrierungen: Die Haut und das darunterliegende Gewebe gefrieren. Dies kann zu irreversiblen Schäden und im schlimmsten Fall zum Verlust von Gliedmaßen führen.
- Organversagen: Die lebenswichtigen Organe, allen voran Herz und Gehirn, können ihre Funktion nicht mehr aufrechterhalten. Das Herz kann aussetzen, und das Gehirn wird durch den Sauerstoffmangel schwer geschädigt.
- Zelltod: Auf zellulärer Ebene bilden sich Eiskristalle, die die Zellen zerstören.
Wie wahrscheinlich ist ein Überleben?
“Bei Temperaturen von minus 90 Grad Celsius ist ein Überleben ohne massive medizinische Intervention nahezu ausgeschlossen,” bestätigt auch Notarzt Robert Glatter. Die Geschwindigkeit, mit der der Körper Schaden nimmt, ist immens. Selbst bei kürzester Exposition drohen schwerste gesundheitliche Folgen.
Theoretisch könnte eine sofortige Wiederbelebung und ein schnelles, aber kontrolliertes Aufwärmen des Körpers eine minimale Chance bieten. Allerdings müssten diese Maßnahmen unmittelbar eingeleitet werden, bevor irreversible Schäden auftreten. In der Praxis ist dies in den meisten Fällen unmöglich.
Gibt es Ausnahmen?
In der medizinischen Forschung gibt es vereinzelt Berichte über Menschen, die nach extremer Unterkühlung überlebt haben. Diese Fälle sind jedoch extrem selten und meist auf besondere Umstände zurückzuführen, wie zum Beispiel eine langsame Abkühlung und ein schneller, professioneller Eingriff. Auch das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand spielen eine Rolle.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Überleben bei minus 90 Grad Celsius eine fast unmögliche Herausforderung darstellt. Die extremen Temperaturen führen zu einer rasanten Verschlechterung des Gesundheitszustands und führen in der Regel zum Tod. Nur eine sofortige und intensive medizinische Behandlung könnte theoretisch eine geringe Überlebenschance bieten, aber selbst dann ist das Ergebnis ungewiss. Es ist eine deutliche Mahnung, die Gefahren extremer Kälte ernst zu nehmen und sich entsprechend zu schützen.
Dieser Artikel ist zur Information gedacht und ersetzt keine professionelle medizinische Beratung. Im Notfall ist sofort ein Arzt zu konsultieren.
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