Kann eine Robbe unter Wasser atmen?

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Robben sind beeindruckende Taucher, die dank physiologischer Anpassungen extrem lange Unterwasseraufenthalte ermöglichen. Ihr Blut bindet außergewöhnlich viel Sauerstoff, während ein verlangsamter Herzschlag den Bedarf an Atemzügen minimiert. Diese Eigenschaften erlauben ihnen beeindruckende Tiefen und Tauchzeiten.
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Können Robben unter Wasser atmen?

Robben sind faszinierende Meeressäuger, die sich durch ihre außergewöhnliche Fähigkeit zum Tauchen auszeichnen. Im Gegensatz zum Menschen, der nur wenige Minuten unter Wasser bleiben kann, können Robben stundenlang auf der Suche nach Nahrung und Schutz tauchen. Wie ist das möglich?

Die Antwort liegt in einer Kombination physiologischer Anpassungen, die es Robben ermöglichen, unter Wasser zu “atmen”.

Sauerstoffbindung

Robben haben ein viel höheres Blutvolumen als Menschen und ihr Blut ist extrem reich an Myoglobin, einem Protein, das Sauerstoff bindet. Diese Kombination ermöglicht es ihnen, große Mengen Sauerstoff in ihrem Blut zu speichern, die sie während ihrer Tauchgänge nutzen können.

Verringert Herzfrequenz

Wenn Robben tauchen, verlangsamt sich ihre Herzfrequenz erheblich. Dies geschieht, um den Sauerstoffverbrauch zu minimieren und die verfügbare Sauerstoffreserve zu verlängern. Während des Tauchens kann die Herzfrequenz von Robben auf weniger als 5 Schläge pro Minute sinken.

Verengte Blutgefäße

Um den Sauerstoffverbrauch weiter zu reduzieren, verengen Robben ihre Blutgefäße in ihren Extremitäten. Dies lenkt den Blutfluss in die lebenswichtigen Organe wie Gehirn und Herz um und stellt sicher, dass diese während des Tauchens ausreichend mit Sauerstoff versorgt werden.

Taucherflex

Robben haben auch einen “Taucherreflex”, der automatisch ausgelöst wird, wenn ihr Kopf unter Wasser getaucht wird. Dieser Reflex bewirkt, dass sich die Blutgefäße in ihren Extremitäten verengen und ihre Herzfrequenz sinkt, wodurch der Sauerstoffverbrauch minimiert wird.

Diese physiologischen Anpassungen ermöglichen es Robben, beeindruckende Tiefen und Tauchzeiten zu erreichen. Einige Robbenarten wie der Weddellrobbe können über eine Stunde lang tauchen und bis zu 1.000 Meter tief tauchen.

Während Robben unter Wasser nicht im traditionellen Sinne “atmen” können, sind sie dank ihrer außergewöhnlichen Anpassungen in der Lage, große Mengen Sauerstoff in ihrem Körper zu speichern und ihren Sauerstoffverbrauch zu minimieren. Dies ermöglicht es ihnen, die Unterwasserwelt für längere Zeit zu erkunden und zu jagen.