Bei welcher Krankheit muss man viel Wasser trinken?

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Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist entscheidend, doch übermäßige Flüssigkeitsaufnahme kann gesundheitsschädlich sein. Personen mit Nieren-, Herz- oder Leberproblemen, sowie Frühgeborene, sind einem erhöhten Risiko für eine Hyperhydratation ausgesetzt, da ihre Nieren die Flüssigkeitsregulation möglicherweise nicht optimal bewältigen.
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Wasser, Wasser, überall – aber wann ist es wirklich wichtig?

Wasser ist lebensnotwendig. Doch die oft gehörte Empfehlung, “viel Wasser zu trinken”, ist nicht pauschal für alle und bei jeder Erkrankung gleichermaßen gültig. Eine ausreichende Hydrierung ist essentiell für unzählige Körperfunktionen, von der Regulierung der Körpertemperatur bis zum Transport von Nährstoffen. Ein Mangel an Flüssigkeit hingegen führt zu Dehydrierung mit entsprechenden Symptomen wie Müdigkeit, Kopfschmerzen und Schwindel. Doch die Kehrseite der Medaille – eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme (Hyperhydratation) – kann ebenso gefährlich sein und sogar lebensbedrohlich werden. Besonders Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen sollten vorsichtig sein.

Bei welchen Krankheiten ist eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr sinnvoll – und bei welchen eher schädlich?

Die Notwendigkeit einer erhöhten Flüssigkeitszufuhr hängt stark vom Krankheitsbild ab. Ein generelles „viel trinken“ ist keine Allheilmittel und kann in manchen Fällen kontraproduktiv sein. Hier einige Beispiele:

  • Infekte (z.B. Grippe, Magen-Darm-Infekte): Bei Durchfall und Erbrechen ist ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf unabdingbar, um den Flüssigkeitsverlust auszugleichen und einem Kreislaufkollaps vorzubeugen. Hierbei sind Elektrolytlösungen oft sinnvoller als reines Wasser, da sie auch verlorengegangene Mineralstoffe ersetzen.

  • Fieber: Durch Schwitzen verliert der Körper Flüssigkeit. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist daher wichtig, um die Körpertemperatur zu regulieren und den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.

  • Niereninsuffizienz: Hier ist Vorsicht geboten. Die Nieren können die Flüssigkeitsmenge nicht mehr effektiv regulieren. Eine übermäßige Flüssigkeitsaufnahme kann zu Flüssigkeitsansammlungen im Körper (Ödeme) führen und die ohnehin schon belasteten Nieren zusätzlich schädigen. Die Flüssigkeitszufuhr muss hier individuell und ärztlich kontrolliert erfolgen.

  • Herzinsuffizienz: Ähnlich wie bei Niereninsuffizienz kann eine übermäßige Flüssigkeitszufuhr zu Ödemen führen und die Herzleistung zusätzlich belasten. Auch hier ist eine ärztliche Beratung und Kontrolle essentiell.

  • Leberzirrhose: Eine geschädigte Leber kann die Flüssigkeitsbalance nicht mehr optimal regulieren, was zu Aszites (Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle) führen kann. Die Flüssigkeitszufuhr muss hier streng ärztlich überwacht werden.

Wann ist weniger mehr?

Bei folgenden Erkrankungen sollte die Flüssigkeitszufuhr eher reduziert oder ärztlich überwacht werden:

  • Herz- und Nierenversagen: Wie oben beschrieben, können diese Erkrankungen durch eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr erheblich verschlimmert werden.

  • Hyponatriämie (Natriummangel): Bei übermäßigem Trinken kann der Natriumspiegel im Blut gefährlich sinken. Dies kann zu Schwellungen im Gehirn und anderen schweren Komplikationen führen.

  • Schwangerschaft: Der Flüssigkeitsbedarf erhöht sich zwar, jedoch sollte übermäßiges Trinken vermieden werden, um Komplikationen zu minimieren.

Fazit:

Die Empfehlung “viel Wasser trinken” ist zwar im Allgemeinen gesund, jedoch keine universelle Richtlinie für alle Erkrankungen. Bei Vorerkrankungen, insbesondere von Nieren, Herz oder Leber, ist eine individuelle Beratung durch einen Arzt unerlässlich. Eine angemessene Flüssigkeitszufuhr ist zwar essentiell für die Gesundheit, jedoch kann ein Überschuss genauso schädlich sein wie ein Mangel. Achten Sie auf Ihre individuellen Bedürfnisse und lassen Sie sich im Zweifelsfall von Ihrem Arzt beraten.

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