Welche deutschen Firmen arbeiten noch in Russland?
Ehrlich gesagt, finde ich es schon bedenklich, dass so viele deutsche Firmen trotz allem noch in Russland aktiv sind. Klar, Uniper, BMW und BASF haben sich zurückgezogen, aber was ist mit Metro, Bayer und Knauf? Da frage ich mich schon, wo da die Prioritäten liegen. Ich verstehe ja, dass wirtschaftliche Interessen eine Rolle spielen, aber es gibt doch auch noch moralische Werte, oder nicht?
Das Russland-Geschäft deutscher Firmen: Ein schwieriger Spagat zwischen Profit und Prinzip?
Ehrlich gesagt, nagt es an mir. Die Bilder aus der Ukraine, die Berichte über Kriegsverbrechen – und dann sehe ich, dass immer noch so viele deutsche Unternehmen in Russland aktiv sind. Natürlich, die großen Namen wie Uniper (vollständiger Rückzug im April 2023), BMW (Produktionsstopp im März 2022, Verkauf der Aktivitäten im Juli 2023) und BASF (angekündigte Reduktion der Aktivitäten, vollständiger Ausstieg noch unklar) haben sich zumindest teilweise zurückgezogen. Aber ein vollständiger Abzug? Bei vielen anderen Firmen sehe ich das nicht. Metro, Bayer, Knauf – da bleibt ein fader Beigeschmack. Wo sind die Grenzen der moralischen Verantwortung gegenüber den Opfern des russischen Angriffskrieges?
Ich bin kein Wirtschaftsexperte, aber ich verstehe, dass der wirtschaftliche Druck enorm ist. Investitionen in Milliardenhöhe, Arbeitsplätze in Russland und Deutschland – das alles lässt sich nicht einfach über Nacht auflösen. Die Angst vor Verlusten ist verständlich. Aber ist das allein ein hinreichender Grund, um weiterhin in einem Land Geschäfte zu machen, das einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg führt?
Schauen wir uns einige Beispiele genauer an:
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Metro: Der Großhändler hat zwar seine Aktivitäten heruntergefahren und angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen, doch der Prozess zieht sich hin. Offizielle Angaben zum genauen Zeitpunkt eines vollständigen Ausstiegs gibt es bisher nicht (Stand Oktober 2023). Die anhaltende Präsenz wirft Fragen nach der tatsächlichen Umsetzung der angekündigten Strategie auf.
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Bayer: Der Pharma- und Agrarkonzern ist in Russland weiterhin präsent, konzentriert sich aber angeblich auf die Versorgung mit essenziellen Medikamenten und Pflanzenschutzmitteln. Ob diese Produkte wirklich nur für lebensnotwendige Zwecke verwendet werden oder ob sie auch indirekt den russischen Kriegsapparat unterstützen könnten, ist schwer zu beurteilen und wird kritisch diskutiert. Transparenz darüber fehlt weitgehend.
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Knauf: Der Baustoffhersteller ist – soweit öffentlich bekannt – weiterhin in Russland tätig. Baustoffe können sowohl für zivile als auch militärische Zwecke verwendet werden, was die ethische Bewertung des Engagements zusätzlich erschwert. Ähnlich wie bei anderen Firmen fehlt es auch hier an transparenten Informationen über die genauen Aktivitäten und die zukünftige Strategie.
Es geht nicht darum, die Firmen zu verurteilen, sondern darum, die Situation zu hinterfragen. Die teilweise dürftigen und wenig transparenten Aussagen vieler Unternehmen lassen viel Raum für Interpretationen. Welche Konsequenzen drohen, wenn man sich aus Russland zurückzieht? Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten? Diese Fragen sind legitim und müssen beantwortet werden. Aber die Antwort darf nicht allein in der Kosten-Nutzen-Rechnung bestehen.
Es geht um Moral, um Werte, um die Verantwortung gegenüber den Opfern des Krieges und um die Glaubwürdigkeit Deutschlands als demokratischer und rechtsstaatlicher Partner. Die anhaltende Präsenz vieler deutscher Unternehmen in Russland wirft ein ungutes Licht auf unser Land und lässt die Frage offen, ob wir wirklich bereit sind, unsere Werte auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten zu verteidigen. Ich hoffe sehr, dass sich das bald ändert und volle Transparenz und zügige Rückzüge von allen Unternehmen folgen, die nicht zwingend lebensnotwendige Güter anbieten. Nur so kann ein glaubwürdiger Beitrag zum Ende des Krieges geleistet werden.
#Deutsche Firmen #Firmenliste #RusslandKommentar zur Antwort:
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