Kann man Braunfäule bei Tomaten mit Milch behandeln?
Gegen Kraut- und Braunfäule kann man eine Spritzbrühe aus Magermilch einsetzen. Dafür werden 100 ml Magermilch mit einem Liter Wasser vermischt und gründlich geschüttelt. Diese Brühe wird dann über die gesamte Pflanze gesprüht, auch auf die Blattunterseiten, Stängel und Früchte. Wichtig ist, dass keine Vollmilch verwendet wird.
Milch gegen Braunfäule bei Tomaten: Mythos oder Wundermittel?
Immer wieder hört man den Tipp, Braunfäule an Tomatenpflanzen mit Milch zu bekämpfen. Ein simpler Mix aus Magermilch und Wasser soll die gefürchtete Pilzkrankheit in Schach halten. Doch was ist dran an dieser Hausmittel-Methode? Kann die Milch tatsächlich helfen, die Ernte zu retten?
Die Idee hinter der Milchbehandlung basiert auf der Annahme, dass die in der Milch enthaltenen Mikroorganismen und Proteine eine schützende Schicht auf den Blättern bilden und so das Eindringen des Braunfäule-Erregers Phytophthora infestans verhindern. Zusätzlich wird vermutet, dass die Milch das Wachstum der Pilzsporen hemmt und das Immunsystem der Pflanze stärkt.
Während es vereinzelte Erfahrungsberichte gibt, die von positiven Effekten sprechen, fehlt bisher ein wissenschaftlicher Nachweis für die Wirksamkeit der Milchbehandlung gegen Braunfäule. Studien, die den Einfluss von Milch auf Phytophthora infestans untersuchen, sind rar und liefern keine eindeutigen Ergebnisse.
Daher ist die Milchbehandlung eher als unterstützende Maßnahme zu betrachten und nicht als alleiniges Mittel zur Bekämpfung der Braunfäule. Sie kann möglicherweise das Infektionsrisiko reduzieren, bietet aber keinen garantierten Schutz. Besonders bei starkem Befall ist die Wirkung wahrscheinlich unzureichend.
Wichtiger als die Milchbehandlung sind bewährte präventive Maßnahmen:
- Resistente Sorten: Wählen Sie möglichst resistente Tomatensorten.
- Optimaler Standort: Ein sonniger, luftiger Standort beugt der Entwicklung der Braunfäule vor.
- Ausreichender Pflanzabstand: Sorgt für eine gute Belüftung und schnellere Abtrocknung der Blätter.
- Gezieltes Gießen: Vermeiden Sie das Benetzen der Blätter. Gießen Sie direkt an den Wurzelbereich.
- Regelmäßige Kontrolle: Kontrollieren Sie Ihre Pflanzen regelmäßig auf Anzeichen von Braunfäule.
Fazit: Obwohl die Milchbehandlung von einigen Hobbygärtnern praktiziert wird, gibt es keine wissenschaftliche Bestätigung für ihre Wirksamkeit gegen Braunfäule. Sie kann als ergänzende Maßnahme im Rahmen eines umfassenden Schutzkonzeptes eingesetzt werden, sollte aber nicht als alleinige Lösung betrachtet werden. Setzen Sie primär auf bewährte präventive Strategien, um Ihre Tomatenpflanzen vor der Braunfäule zu schützen. Im Falle eines Befalls sollten Sie auf zugelassene Pflanzenschutzmittel zurückgreifen.
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