Wo ist der tiefste Punkt in der Ostsee?

21 Sicht
Die Ostsee erreicht ihre tiefste Stelle nördlich von Gotland, 459 Meter unter dem Meeresspiegel. Der Salzgehalt nimmt dabei in Richtung Nordosten deutlich ab.
Kommentar 0 mag

Der tiefste Punkt der Ostsee

Die Ostsee, ein Binnenmeer im Norden Europas, erstreckt sich über eine Fläche von etwa 415.000 Quadratkilometern. Trotz ihrer relativ geringen Größe weist sie bemerkenswerte Tiefenunterschiede auf, wobei der tiefste Punkt einen beachtlichen Abstand unter dem Meeresspiegel erreicht.

Lage des tiefsten Punktes

Der tiefste Punkt der Ostsee befindet sich in der sogenannten Landsortstiefrinne, einem schmalen Graben nördlich der schwedischen Insel Gotland. Dieser Graben verläuft in nordöstlicher Richtung und erreicht eine maximale Tiefe von 459 Metern unter dem Meeresspiegel.

Ursachen für die Tiefe

Die Entstehung der Landsortstiefrinne ist das Ergebnis geologischer Prozesse, die sich über Millionen von Jahren erstreckten. Die Region war einst Teil des baltischen Eisschildes, der das Gebiet während der letzten Eiszeit bedeckte. Als das Eis schmolz, hinterließ es eine Vertiefung im Untergrund, die mit Meerwasser gefüllt wurde.

Abnahme des Salzgehalts

Ein interessantes Merkmal der Ostsee ist der abnehmende Salzgehalt in Richtung Nordosten. Dies ist auf den begrenzten Zufluss von Salzwasser aus der Nordsee über das Kattegat und den Großen Belt zurückzuführen. Der Salzgehalt liegt im tiefsten Punkt der Ostsee bei etwa 8 Promille, im Vergleich zu etwa 35 Promille im Atlantik.

Ökologische Bedeutung

Die Landsortstiefrinne ist ein wichtiger Bereich für marine Ökosysteme. Die Tiefe des Grabens bietet Lebensraum für Organismen, die an kalte, sauerstoffarme Bedingungen angepasst sind. Die geringe Strömungsgeschwindigkeit begünstigt auch die Ansammlung von Sedimenten, was die Region zu einem wichtigen Brut- und Laichgebiet für Fische und andere Meereslebewesen macht.

Wirtschaftliche Bedeutung

Die Tiefe der Landsortstiefrinne hat auch wirtschaftliche Bedeutung. Der Graben bildet eine wichtige Schifffahrtsroute zwischen den Ländern der Ostsee und dem Atlantik. Die Wassertiefe ermöglicht es großen Schiffen, im tiefsten Teil des Meeres zu manövrieren.

Zusammenfassung

Der tiefste Punkt der Ostsee befindet sich in der Landsortstiefrinne nördlich von Gotland und erreicht eine Tiefe von 459 Metern unter dem Meeresspiegel. Diese Tiefe ist das Ergebnis geologischer Prozesse und hat sowohl ökologische als auch wirtschaftliche Auswirkungen. Der Salzgehalt nimmt in Richtung Nordosten deutlich ab, was die Region zu einem einzigartigen Meeresgebiet macht.