Wie stelle ich Plasma her?

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Um Plasma herzustellen, wird zunächst Blut entnommen und in spezielle Röhrchen gefüllt. Eine Zentrifuge trennt anschließend das plättchenreiche Plasma ab. Dieses wird in hitzebeständige Spritzen überführt und schließlich in einem Thermostaten temperiert, um es für die weitere Verwendung vorzubereiten.

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Plasmagewinnung: Vom Blut zum therapeutischen Wirkstoff

Plasma, der flüssige Bestandteil des Blutes, ist weit mehr als nur ein Trägermedium für Blutzellen. Es ist ein komplexes Gemisch aus Proteinen, Elektrolyten, Hormonen und weiteren wichtigen Substanzen, das in der Medizin eine entscheidende Rolle spielt. Die Gewinnung von Plasma, insbesondere von plättchenreichem Plasma (PRP), ist ein komplexer Prozess, der präzise Schritte und steriles Arbeiten erfordert. Dieser Artikel beleuchtet die wichtigsten Etappen der Plasmagewinnung, ohne jedoch detaillierte Laboranweisungen für medizinisches Personal zu ersetzen.

Der Ausgangspunkt jeder Plasmagewinnung ist die Blutentnahme. Hierbei wird venöses Blut unter streng sterilen Bedingungen entnommen, beispielsweise mittels Vakuumröhrchen mit geeigneten Antikoagulanzien. Die Wahl des Antikoagulans – meist Natriumcitrat – ist entscheidend, um die Blutgerinnung zu verhindern und die Integrität der Plasmakomponenten zu gewährleisten. Die Menge des entnommenen Blutes hängt vom vorgesehenen Anwendungsbereich des Plasmas ab und wird vom behandelnden Arzt festgelegt.

Die Trennung des Plasmas vom restlichen Blut erfolgt durch Zentrifugation. Diese Methode nutzt die unterschiedliche Dichte der Blutbestandteile. Im Verlauf der Zentrifugation setzen sich die schwereren Erythrozyten (rote Blutkörperchen) am Boden des Röhrchens ab, gefolgt von den Leukozyten (weiße Blutkörperchen) und Thrombozyten (Blutplättchen). Das Plasma, mit der geringsten Dichte, bildet die oberste Schicht. Die Qualität des gewonnenen Plasmas ist von der Zentrifugationsgeschwindigkeit und -dauer abhängig. Eine zu lange oder zu schnelle Zentrifugation kann zu unerwünschter Zellzerstörung und Kontamination des Plasmas führen.

Für viele therapeutische Anwendungen, beispielsweise in der regenerativen Medizin, ist plättchenreiches Plasma (PRP) von besonderem Interesse. Die Gewinnung von PRP erfordert oft eine zweite Zentrifugationsstufe, um die Konzentration der Blutplättchen im Plasma zu erhöhen. Die genaue Methode variiert je nach Gerät und gewünschter Plättchenkonzentration.

Nach der Zentrifugation wird das Plasma, bzw. das PRP, in geeignete Behälter – meist sterile, hitzebeständige Spritzen – überführt. Ein wichtiger Schritt ist die anschliessende Temperaturkontrolle. Die Lagerung bei spezifischen Temperaturen, die von der vorgesehenen Verwendung abhängen, ist essenziell, um die Aktivität und die Funktionalität der Plasmaproteine zu erhalten und ein Bakterienwachstum zu verhindern. Dies kann durch die Verwendung von Thermostaten oder Kühlgeräten erfolgen.

Die gesamte Plasmagewinnung unterliegt strengen Qualitätskontrollmaßnahmen und Hygienestandards. Nur durch sorgfältige Einhaltung dieser Vorgaben kann die Sicherheit und die Effektivität des gewonnenen Plasmas gewährleistet werden. Die hier beschriebenen Schritte stellen eine vereinfachte Darstellung dar. Die tatsächliche Durchführung der Plasmagewinnung erfordert spezifisches Fachwissen und wird ausschliesslich von qualifiziertem medizinischem Personal unter Einhaltung der geltenden Vorschriften durchgeführt.

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