Wie schnell ist eine Rakete nach dem Start?

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Eine Rakete muss eine Geschwindigkeit von mindestens 7,9 km/s erreichen, um die Erdumlaufbahn zu erreichen. Diese Geschwindigkeit, die erste kosmische Geschwindigkeit, entspricht dem 20-fachen der Schallgeschwindigkeit.

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Wie schnell ist eine Rakete nach dem Start – ein komplexes Thema

Die Frage nach der Geschwindigkeit einer Rakete nach dem Start lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Sie hängt von einer Vielzahl von Faktoren ab, die sich über die gesamte Flugphase erstrecken. Die oft zitierte Geschwindigkeit von 7,9 km/s (erste kosmische Geschwindigkeit) gilt lediglich für den Erreichen einer stabilen Erdumlaufbahn im Kreis und beschreibt nur einen Punkt im komplexen Flugprofil.

Startphase: Langsam, aber stetig beschleunigend

Unmittelbar nach dem Zünden der Triebwerke ist die Geschwindigkeit einer Rakete relativ gering. Der Start erfolgt vertikal, um die Erdanziehungskraft zu überwinden. Die Beschleunigung steigt kontinuierlich an, während die Rakete Treibstoff verbrennt und an Masse verliert. In den ersten Sekunden dominiert die zunehmende Beschleunigung, die abhängig von der Raketentyp und -größe stark variieren kann. Windverhältnisse und die aerodynamischen Eigenschaften der Rakete spielen ebenfalls eine Rolle. Daten zur Geschwindigkeit in dieser Phase sind selten öffentlich zugänglich und variieren stark.

Durchbruch der Atmosphäre: Zunehmende Geschwindigkeit

Mit zunehmender Höhe nimmt der Luftwiderstand ab, was zu einer schnelleren Beschleunigung führt. Die Rakete muss genügend Geschwindigkeit erreichen, um die Erdanziehungskraft zu überwinden und die Erdatmosphäre zu verlassen. In dieser Phase erreicht die Rakete jedoch noch lange nicht die 7,9 km/s. Die genaue Geschwindigkeit hängt von der Flugbahn ab und wird durch die Steuerung der Raketenstufen beeinflusst.

Erreichen der Erdumlaufbahn: Die magischen 7,9 km/s

Erst wenn die Rakete die Erdatmosphäre verlassen und eine ausreichende Höhe erreicht hat, wird die erste kosmische Geschwindigkeit von etwa 7,9 km/s relevant. Diese Geschwindigkeit ist notwendig, um der Erdanziehungskraft zu entkommen und in eine stabile Umlaufbahn einzutreten. Wichtig ist zu verstehen, dass diese Geschwindigkeit nicht linear erreicht wird. Die Rakete beschleunigt bis zum Erreichen dieser Geschwindigkeit und steuert dann ihr Triebwerk so, dass die Geschwindigkeit in der Umlaufbahn konstant gehalten wird.

Jenseits der Erdumlaufbahn: Fluchtgeschwindigkeit und darüber hinaus

Für Missionen zum Mond oder anderen Planeten ist eine noch höhere Geschwindigkeit erforderlich – die Fluchtgeschwindigkeit. Diese beträgt etwa 11,2 km/s und ermöglicht es, die Erdanziehungskraft vollständig zu überwinden und in den interplanetaren Raum zu gelangen. Raumfahrzeuge, die zu anderen Planeten fliegen, erreichen weitaus höhere Geschwindigkeiten.

Fazit:

Die Geschwindigkeit einer Rakete ist kein statischer Wert, sondern ein dynamischer Prozess, der von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die oft genannte Geschwindigkeit von 7,9 km/s ist lediglich die Mindestgeschwindigkeit für eine stabile Erdumlaufbahn und stellt nur einen Punkt in der komplexen Flugdynamik einer Rakete dar. Die tatsächliche Geschwindigkeit während des Fluges variiert stark und ist abhängig von der Mission, der Rakete und den jeweiligen Bedingungen.