Wie lange ist es am Südpol dunkel?
Die antarktische Polarnacht, ein halbes Jahr andauernde Dunkelheit, wird durch die Erdachse verursacht. Der Wechsel zwischen sechsmonatigem Licht und sechsmonatiger Dunkelheit wird durch die Neigung der Erdachse und die Erdbahn um die Sonne bestimmt. Dämmerungsperioden vor und nach dieser extremen Polarnacht mildern den abrupten Übergang.
Das Mysterium der Polarnacht: Wie lange ist es am Südpol wirklich dunkel?
Der Südpol, ein Ort extremer Kälte, Eis und Einsamkeit, birgt ein weiteres faszinierendes Phänomen: die Polarnacht. Doch wie lange dauert diese Periode der totalen Dunkelheit tatsächlich und welche Faktoren spielen dabei eine Rolle?
Die Antwort ist komplexer, als man vielleicht denkt. Die Rede von “sechs Monaten Dunkelheit” am Südpol ist zwar gängig, aber nicht ganz präzise. Tatsächlich spricht man eher von einer Periode, in der die Sonne überhaupt nicht über den Horizont steigt. Diese Periode erstreckt sich in der Regel vom Frühjahrsequinoktium (um den 21. September) bis zum Herbstequinoktium (um den 21. März).
Warum diese ungleiche Verteilung?
Die Ursache für die Polarnacht liegt in der Neigung der Erdachse. Diese Neigung von etwa 23,5 Grad bewirkt, dass während der einen Hälfte des Jahres die Nordhalbkugel stärker zur Sonne geneigt ist (Sommer auf der Nordhalbkugel, Winter auf der Südhalbkugel) und während der anderen Hälfte die Südhalbkugel (Sommer auf der Südhalbkugel, Winter auf der Nordhalbkugel).
Während der südlichen Wintermonate ist der Südpol so stark von der Sonne abgewandt, dass kein direktes Sonnenlicht ihn erreicht. Die Sonne bleibt also unter dem Horizont.
Die Bedeutung der Dämmerung
Entscheidend für das Verständnis der Polarnacht ist aber auch die Berücksichtigung der Dämmerungsphasen. Vor und nach der Periode der vollständigen Dunkelheit gibt es Phasen, in denen die Sonne zwar nicht aufgeht, aber indirektes Sonnenlicht den Himmel erhellt. Diese Dämmerungsphasen werden in drei Kategorien unterteilt:
- Bürgerliche Dämmerung: Die Sonne befindet sich weniger als 6 Grad unter dem Horizont. Bei klarem Himmel sind Umrisse von Objekten gut erkennbar, und es können Aktivitäten im Freien ohne künstliche Beleuchtung durchgeführt werden.
- Nautische Dämmerung: Die Sonne befindet sich zwischen 6 und 12 Grad unter dem Horizont. Der Horizont ist noch erkennbar, aber die meisten Aktivitäten im Freien erfordern künstliche Beleuchtung.
- Astronomische Dämmerung: Die Sonne befindet sich zwischen 12 und 18 Grad unter dem Horizont. Nur noch schwaches Licht ist vorhanden, und die Beobachtung von Sternen ist möglich.
Die Dämmerungsphasen mildern den Übergang zur vollständigen Dunkelheit und zur Rückkehr des Sonnenlichts. Sie verlängern die Zeit, in der es nicht völlig finster ist, auch wenn die Sonne nicht direkt sichtbar ist.
Fazit:
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Periode, in der die Sonne am Südpol nicht über den Horizont steigt, etwa sechs Monate dauert. Allerdings ist diese Periode nicht durchgehende, absolute Dunkelheit. Die Dämmerungsphasen vor und nach der eigentlichen Polarnacht sorgen dafür, dass es zumindest zeitweise noch indirektes Sonnenlicht gibt. Das Verständnis der Erdachse und ihrer Ausrichtung zur Sonne ist entscheidend, um die faszinierenden Phänomene am Südpol, einschließlich der Polarnacht, zu begreifen. Der Südpol bleibt somit ein Ort der Extreme und ein spannendes Studienobjekt für Wissenschaftler und Entdecker gleichermaßen.
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