Welche Planeten drehen sich von West nach Ost?
Jupiter ist der schnellste Drehmeister unter den Planeten – ein Tag dauert dort nur zehn Stunden. Die Venus hingegen ist ein Sonderfall: Sie rotiert extrem langsam und dazu noch rückläufig, sodass ein Venus-Tag über vier Erdmonate dauert.
Die Drehung der Planeten: Ein kosmisches Karussell mit Überraschungen
Unser Sonnensystem ist ein faszinierendes Gebilde aus Sonne, Planeten, Monden und unzähligen anderen Himmelskörpern. Ein auffälliges Merkmal vieler dieser Objekte ist ihre Rotation, also ihre Drehung um die eigene Achse. Während wir auf der Erde die Sonne im Osten aufgehen und im Westen untergehen sehen – ein Resultat unserer Rotation von West nach Ost –, zeigt sich die Vielfalt der planetarischen Drehungen erst bei genauerem Hinsehen.
Die meisten Planeten unseres Sonnensystems drehen sich, wie die Erde, von West nach Ost. Man spricht hier von einer prograden Rotation. Dies gilt für die Gasriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun, ebenso wie für die inneren, terrestrischen Planeten Mars und Erde. Allerdings unterscheiden sich die Rotationsgeschwindigkeiten deutlich. Jupiter, der größte Planet unseres Systems, ist ein wahrer Drehmeister: Ein Tag auf Jupiter dauert lediglich etwa zehn Stunden – ein bemerkenswerter Kontrast zu den 24 Stunden auf unserer Erde. Saturn rotiert etwas langsamer, während Uranus und Neptun jeweils deutlich längere Rotationsphasen aufweisen.
Ein besonders interessantes Detail ist die unterschiedliche Neigung der Rotationsachsen. Während die Erdachse um etwa 23,5 Grad geneigt ist, was zu unseren Jahreszeiten führt, weist Uranus eine extreme Achsenneigung von etwa 98 Grad auf. Er “rollt” quasi auf seiner Bahn um die Sonne. Die Auswirkungen dieser besonderen Neigung auf das Klima des Uranus sind Gegenstand aktueller Forschung.
Doch nicht alle Planeten folgen dieser Regel der prograden Rotation. Die Venus, unser nächster Nachbar im Sonnensystem, stellt eine bemerkenswerte Ausnahme dar. Sie rotiert retrograd, also von Ost nach West. Diese rückläufige Rotation ist extrem langsam und führt zu einem Venus-Tag, der länger ist als ein Venus-Jahr – ein astronomischer Sonderfall, der Wissenschaftler*innen weiterhin vor Rätsel stellt. Die wahrscheinlichste Erklärung liegt in einem gigantischen Impakt in der frühen Geschichte der Venus, der ihre Rotationsrichtung umkehrte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Rotation der Planeten ein vielschichtiges Phänomen ist, das von der Geschwindigkeit bis hin zur Richtung eine beachtliche Vielfalt aufweist. Die Untersuchung dieser Drehungen liefert wertvolle Einblicke in die Entstehung und Entwicklung unseres Sonnensystems und bietet Raum für weitere spannende Entdeckungen. Die scheinbar einfache Frage, in welche Richtung sich die Planeten drehen, enthüllt eine faszinierende Komplexität der kosmischen Mechaniken.
#Himmelskörper#Planeten Rotation#West Nach OstKommentar zur Antwort:
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