Welche Gattung ist eine Schlange?

Die Schlange: Ein faszinierendes Reptil und ihre taxonomische Einordnung

Schlangen üben seit jeher eine besondere Faszination auf uns Menschen aus. Ihre geschmeidigen Bewegungen, ihre teils bedrohliche Erscheinung und die vielfältigen Lebensräume, die sie besiedeln, machen sie zu einem unverkennbaren Bestandteil unserer Welt. Doch zu welcher Gattung gehören diese Kriechtiere eigentlich? Die Antwort liegt in der Welt der Taxonomie, der Wissenschaft der Klassifikation von Lebewesen.

Schlangen sind Reptilien:

Dies ist die grundlegendste Einordnung. Reptilien (Reptilia) sind eine Klasse innerhalb des Tierreichs (Animalia) und zeichnen sich durch bestimmte Merkmale aus:

• Schuppige Haut: Im Gegensatz zu Säugetieren mit Fell oder Vögeln mit Federn besitzen Reptilien eine schuppige Haut, die sie vor Austrocknung schützt.
• Atmung durch Lungen: Auch wenn einige Reptilien, wie z.B. Meeresschildkröten, unter Wasser bleiben können, atmen sie alle mit Lungen.
• Kaltblüter (ektotherm): Reptilien sind in der Regel auf externe Wärmequellen angewiesen, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.
• Legen Eier: Die meisten Reptilien legen Eier, obwohl es auch einige Arten gibt, die lebend gebären.

Die Ordnung Squamata: Die Heimat der Schlangen:

Innerhalb der Reptilien bilden die Schlangen die Ordnung Squamata. Diese Ordnung ist äußerst vielfältig und umfasst neben den Schlangen auch die Echsen. Das entscheidende Merkmal, das Schlangen und Echsen vereint, ist der bewegliche quadratische Knochen im Schädel, der ihnen erlaubt, ihre Kiefer weit zu öffnen und große Beutetiere zu verschlingen.

Die Unterordnungen der Schlangen:

Innerhalb der Ordnung Squamata gibt es verschiedene Unterordnungen und Familien, in denen die Vielfalt der Schlangen zum Ausdruck kommt. Zu den bekanntesten gehören:

• Serpentes: Dies ist die Unterordnung, die alle modernen Schlangen umfasst. Sie zeichnen sich durch ihren verlängerten, gliederlosen Körper aus. Es gibt jedoch auch Echsen ohne Gliedmaßen, die nicht zu den Schlangen gehören. Entscheidend ist der Aufbau des Schädels und weiterer anatomischer Merkmale.

Familien der Schlangen: Ein Blick auf die Vielfalt:

Innerhalb der Unterordnung Serpentes existiert eine große Vielfalt an Familien, die sich in Größe, Lebensweise und Giftigkeit unterscheiden. Einige Beispiele:

• Colubridae (Nattern): Diese Familie umfasst die größte Anzahl an Schlangenarten und ist sehr diversifiziert. Viele Nattern sind ungiftig oder besitzen nur ein schwaches Gift, das für den Menschen ungefährlich ist.
• Elapidae (Giftnattern): Zu dieser Familie gehören einige der giftigsten Schlangen der Welt, wie z.B. Kobras, Mambas und Taipane.
• Viperidae (Vipern): Vipern sind bekannt für ihre einklappbaren Fangzähne und ihr starkes Gift. Bekannte Beispiele sind die Klapperschlangen und die Kreuzotter.
• Boidae (Boas): Boas sind große, würgende Schlangen, die ihre Beute durch Zusammendrücken töten.
• Pythonidae (Pythons): Ähnlich wie Boas sind Pythons Würgeschlangen, die in Afrika, Asien und Australien vorkommen.

Zusammenfassend lässt sich sagen:

Die taxonomische Einordnung der Schlange ist wie folgt:

• Reich: Animalia (Tierreich)
• Klasse: Reptilia (Reptilien)
• Ordnung: Squamata (Schuppenkriechtiere)
• Unterordnung: Serpentes (Schlangen)

Die Schlangen sind also Reptilien, die zur Ordnung Squamata und der Unterordnung Serpentes gehören. Innerhalb dieser Unterordnung existiert eine enorme Vielfalt an Familien und Arten, die sich in Größe, Lebensweise und Giftigkeit stark unterscheiden. Diese Vielfalt macht die Schlangen zu einem faszinierenden Studienobjekt und unterstreicht ihre wichtige Rolle in den Ökosystemen unserer Welt.

Warum ist diese Einordnung wichtig?

Das Verständnis der taxonomischen Einordnung von Schlangen ermöglicht es uns, ihre evolutionären Beziehungen zu anderen Reptilien besser zu verstehen und ihre einzigartigen Anpassungen an verschiedene Lebensräume zu erforschen. Es ist auch entscheidend für Naturschutzbemühungen, da es uns ermöglicht, die Bedrohungen, denen verschiedene Schlangenarten ausgesetzt sind, besser zu identifizieren und gezielte Maßnahmen zu ergreifen.