Was machen Fische im Aquarium nachts?

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Im nächtlichen Aquarium herrscht Ruhe. Lippfische kuscheln sich in den Sand, während andere Arten in Höhlen oder dichten Pflanzen Schutz suchen. Ein stilles Treiben unter der Wasseroberfläche verrät die nächtliche Aktivität der Bewohner. Die Dunkelheit bringt unterschiedliche Schlafgewohnheiten ans Licht.

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Was machen Fische im Aquarium nachts? Ein Blick in die nächtliche Stille

Tagsüber herrscht im Aquarium oft reges Treiben: Fische schwimmen umher, suchen nach Futter, interagieren miteinander und präsentieren ihre Farbenpracht. Doch was geschieht, wenn die Lichter ausgehen und die Dunkelheit einzieht? Die nächtliche Stille des Aquariums birgt ein faszinierendes Geheimnis, denn das Leben unter der Wasseroberfläche kommt keineswegs zum Stillstand. Es verändert sich lediglich.

Ein anderes Tempo, andere Gewohnheiten:

Während wir Menschen uns im Schlaf erholen, verfallen auch Fische in eine Art Ruhemodus. Allerdings ist es wichtig zu verstehen, dass Fische nicht im klassischen Sinne schlafen, wie wir es tun. Sie schließen keine Augen und fallen nicht in eine tiefe Bewusstlosigkeit. Stattdessen verlangsamen sie ihre Stoffwechselprozesse, reduzieren ihre Aktivität und begeben sich an sichere Orte, um sich auszuruhen und Energie zu sparen.

Unterschiedliche Arten, unterschiedliche Ruheplätze:

Die Wahl des Ruheplatzes und die Art der nächtlichen Ruhe hängen stark von der Fischart ab. Einige Beispiele:

  • Bodenbewohner: Viele Welse und Schmerlen sind nachtaktiv und werden erst dann so richtig aktiv. Sie durchsuchen den Bodengrund nach Futterresten und halten das Aquarium sauber. Tagsüber ziehen sie sich gerne in Höhlen, unter Wurzeln oder in dichten Pflanzen zurück, um sich vor Licht und potenziellen Fressfeinden zu schützen.
  • Schlafende Lippfische: Einige Lippfischarten haben eine besonders interessante Schlafgewohnheit. Sie graben sich nachts in den Sand ein und hüllen sich in einen Schleimkokon, der sie vor Parasiten schützt und ihre Bewegung reduziert.
  • Ruhe in der Gruppe: Schwarmfische wie Neonsalmler oder Rotaugenbarsche bleiben oft in Gruppen zusammen und suchen sich einen ruhigen Platz im Aquarium, beispielsweise zwischen Pflanzen. Sie verlangsamen ihre Schwimmbewegungen und scheinen in einer Art kollektiven Dämmerzustand zu verfallen.
  • Versteckte Schläfer: Viele Fische, wie beispielsweise Zwergbuntbarsche, suchen Schutz in Höhlen, unter Steinen oder in dichten Pflanzen. Dort verharren sie regungslos und sind kaum noch wahrnehmbar.
  • Freischwimmer: Einige Fischarten, wie beispielsweise manche Salmler, schweben einfach nur im Wasser und reduzieren ihre Aktivität auf ein Minimum. Sie behalten dabei aber stets ihre Umgebung im Blick und sind sofort bereit, zu reagieren, wenn Gefahr droht.

Die Bedeutung des Lichts:

Die Dunkelheit spielt eine entscheidende Rolle für den nächtlichen Ruheprozess der Fische. Eine plötzliche Veränderung der Lichtverhältnisse, beispielsweise durch das Einschalten des Zimmerlichts mitten in der Nacht, kann die Fische aufschrecken und stressen. Es ist daher wichtig, eine sanfte Übergangsphase zwischen Tag und Nacht zu schaffen, beispielsweise durch den Einsatz einer Zeitschaltuhr für die Aquariumbeleuchtung.

Die Dunkelheit als Chance:

Die Nacht im Aquarium ist nicht nur eine Zeit der Ruhe, sondern auch eine Chance für bestimmte Organismen, aktiv zu werden. Nachtaktive Algenfresser wie Apfelschnecken oder Garnelen nutzen die Dunkelheit, um sich ungestört an Algen zu gütlich zu tun und das Aquarium sauber zu halten.

Fazit:

Die nächtliche Stille im Aquarium täuscht. Unter der Wasseroberfläche herrscht ein stilles Treiben, bei dem Fische sich ausruhen, nachtaktive Tiere aktiv werden und ein eigenes Ökosystem seine Arbeit verrichtet. Die Beobachtung des Aquariums bei Nacht, mit einer Rotlichtlampe, kann faszinierende Einblicke in das verborgene Leben seiner Bewohner gewähren und das Verständnis für ihre Bedürfnisse vertiefen. Es ist eine Erinnerung daran, dass das Aquarium mehr ist als nur ein dekoratives Element – es ist eine kleine, lebendige Welt mit ihren eigenen Rhythmen und Geheimnissen.