Warum sind die äußeren Planeten aus Gas?
Jenseits der Schneegrenze formten sich zuerst feste Kerne aus Kieseln, die durch Anlagerung entstanden. Diese protoplanetaren Kerne, schwer genug, begannen, das reichlich vorhandene Wasserstoff und Helium des frühen Sonnensystems anzuziehen. So entstanden die riesigen Gasplaneten, deren Atmosphäre hauptsächlich aus diesen leichten Elementen besteht, während sie um ihre festen Kerne herum expandierten.
Warum sind die äußeren Planeten Gasriesen?
Die faszinierende Zusammensetzung der äußeren Planeten, auch Gasriesen genannt, ist ein direktes Ergebnis der Bedingungen, die während der Entstehung unseres Sonnensystems herrschten. Im Gegensatz zu den inneren, felsigen Planeten wie der Erde, bestehen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Der Schlüssel zu diesem Unterschied liegt in einem Konzept namens Schneegrenze.
Diese Grenze markierte im frühen Sonnensystem die Distanz zur jungen Sonne, ab der flüchtige Stoffe wie Wasser, Methan und Ammoniak in fester Form – als Eis – existieren konnten. Innerhalb dieser Grenze verdampften diese Substanzen aufgrund der höheren Temperaturen. Jenseits der Schneegrenze, in den kälteren Regionen des Sonnensystems, blieben sie jedoch gefroren.
Dieser Unterschied in der Temperatur und dem Aggregatzustand hatte einen entscheidenden Einfluss auf die Planetenentstehung. In der Nähe der Sonne kondensierten hauptsächlich schwerere Elemente und Verbindungen wie Silikate und Metalle zu festen Partikeln. Diese bildeten die Basis für die Entstehung der terrestrischen Planeten.
Jenseits der Schneegrenze hingegen stand neben den festen Staubkörnern eine weitaus größere Menge an gefrorenen flüchtigen Stoffen zur Verfügung. Hier konnten sich größere, feste Kerne – sogenannte Planetesimale – bilden, die nicht nur aus Gestein und Metall, sondern auch aus Eis bestanden. Diese eisreichen Kerne erreichten deutlich größere Massen als die im inneren Sonnensystem.
Die entscheidende Phase begann, als diese massiven Kerne eine kritische Größe erreichten. Ihre Gravitationskraft wurde stark genug, um die leichtesten und häufigsten Elemente des frühen Sonnensystems – Wasserstoff und Helium – anzuziehen und zu binden. Im inneren Sonnensystem war die Sonnenstrahlung zu stark, um diese leichten Gase in der Nähe der sich bildenden Planeten zu halten. Jenseits der Schneegrenze jedoch konnten die massiven Kerne diese Gase effektiv einfangen und riesige Atmosphären aus Wasserstoff und Helium bilden.
So entstanden die Gasriesen, die wir heute kennen: Im Kern vermutlich ein fester, eisreicher Körper, umgeben von gewaltigen, dichten Atmosphären aus Wasserstoff und Helium. Die unterschiedlichen Anteile an anderen Elementen und Verbindungen in diesen Atmosphären, wie Methan und Ammoniak, verleihen den Gasriesen ihre charakteristischen Farben und Wolkenformationen. Die genaue Zusammensetzung und Struktur der Kerne dieser Planeten ist Gegenstand aktueller Forschung und birgt noch viele Geheimnisse. Doch die grundlegende Erklärung für die Existenz der Gasriesen liegt in der entscheidenden Rolle der Schneegrenze und der Anreicherung von Eis in den äußeren Regionen des frühen Sonnensystems.
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