Warum sieht man die Sterne im Weltall nicht?

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Die scheinbare Abwesenheit von Sternen auf Bildern und in Livestreams aus dem Weltraum resultiert aus der komplexen Interaktion von Belichtungszeiten, Objektivwahl und der überwältigenden Helligkeit der Erde oder der Sonne. Der Kontrast macht die schwachen Sterne unsichtbar. Langzeitbelichtungen hingegen würden sie sichtbar machen.
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Warum sieht man im Weltall keine Sterne?

Im Gegensatz zur weit verbreiteten Annahme sind Sterne im Weltraum tatsächlich sichtbar, allerdings nicht auf Bildern und Livestreams, die wir routinemäßig sehen. Die scheinbare Abwesenheit von Sternen resultiert aus einer Kombination von Faktoren im Zusammenhang mit der Fotografie im Weltraum.

Belichtungszeit

Eine Belichtung ist die Dauer, während der ein Kamerasensor Licht empfängt, um ein Bild zu erstellen. Im Weltraum sind die Sterne im Vergleich zu den hellen Objekten im Vordergrund, wie der Erde oder der Sonne, relativ schwach. Daher erfordern sie längere Belichtungszeiten, um sichtbar zu werden.

Die meisten für Weltraumfotografie verwendeten Kameras haben jedoch relativ kurze Belichtungszeiten, um Bewegungsunschärfe zu vermeiden. Diese kurzen Belichtungszeiten reichen nicht aus, um das schwache Licht der Sterne einzufangen.

Objektivwahl

Objektive mit einem weiten Sichtfeld, die für Weltraumfotografie verwendet werden, haben oft eine kurze Brennweite. Dies ermöglicht es dem Fotografen, einen größeren Bereich des Himmels einzufangen, aber es verringert auch die Helligkeit der Sterne.

Umgekehrt würden Objektive mit einer längeren Brennweite, die Sterne heller erscheinen lassen, einen kleineren Bereich des Himmels einfangen und zu einer Bewegungsunschärfe führen.

Überwältigende Helligkeit

Die Erde oder die Sonne sind im Weltraum extrem hell. Die von diesen Objekten emittierte Lichtmenge überfordert den Kamerasensor und macht es schwierig, schwächere Lichtquellen wie Sterne zu erkennen.

Längere Belichtungszeiten, die zur Erfassung der Sterne erforderlich wären, würden auch zu einer Überbelichtung der Erde oder der Sonne führen.

Kontrast

Der enorme Helligkeitsunterschied zwischen den hellen Objekten im Vordergrund und den schwachen Sternen erzeugt einen hohen Kontrast. Dieser Kontrast erschwert es der Kamera, Details in den Sternen zu zeigen, wodurch sie unsichtbar erscheinen.

Langzeitbelichtungen

Obwohl die oben genannten Faktoren es schwierig machen, Sterne auf herkömmlichen Weltraumfotos zu sehen, ist es möglich, sie sichtbar zu machen, indem Langzeitbelichtungen verwendet werden. Diese Belichtungen können mehrere Minuten oder sogar Stunden dauern und ermöglichen es dem Kamerasensor, genügend Licht von den Sternen einzufangen.

Langzeitbelichtungen werden jedoch selten für Weltraumfotografie verwendet, da sie zu Bewegungsunschärfe führen und die allgemeine Bildqualität beeinträchtigen können.

Fazit

Die scheinbare Abwesenheit von Sternen in Weltraumbildern und Livestreams ist das Ergebnis einer komplexen Interaktion von Belichtungszeiten, Objektivwahl und der überwältigenden Helligkeit der Erde oder der Sonne. Durch die Verwendung von Langzeitbelichtungen ist es jedoch möglich, Sterne im Weltraum sichtbar zu machen.

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