Warum ist der Mond heute so gelb?

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Der heutige Morgen präsentierte einen ungewöhnlichen Anblick: einen honigfarbenen Mond. Seine gelb-rote Tönung resultierte aus der längeren Lichtstreuung durch die Erdatmosphäre bei niedrigem Horizontstand. Kurzwellige Lichtanteile wurden absorbiert, sodass nur die langwelligen, rötlichen Farben sichtbar blieben.
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Der Bernsteinmond: Eine kosmische Erscheinung

Als die Dunkelheit wich und der Morgen graute, begrüßte uns ein himmlisches Schauspiel, das unsere Blicke auf den Nachthimmel lenkte. Statt des silbrigen Mondes, den wir gewohnt waren, erschien ein leuchtend gelber Himmelskörper, der den Himmel wie eine Bernsteinperle zierte.

Diese ungewöhnliche Färbung des Mondes war kein Zufall, sondern ein seltenes astronomisches Phänomen, das als “Mondaufgangs- oder -untergangsillusion” bekannt ist. Wenn sich der Mond nahe am Horizont befindet, durchquert sein Licht eine dickere Schicht der Erdatmosphäre als wenn er hoch am Himmel steht.

Die Atmosphäre unserer Erde wirkt wie ein Filter, der das Sonnenlicht streut. Dabei werden kurzwellige Farben wie Blau und Violett stärker gestreut als langwellige Farben wie Rot und Gelb. Wenn der Mond tief am Himmel steht, werden die kurzwelligen Farben von der Atmosphäre so stark gestreut, dass sie für unser Auge unsichtbar werden. Übrig bleiben nur die langwelligen Farben, die dem Mond seine honigfarbene Tönung verleihen.

Dieses Phänomen wird durch die Rayleigh-Streuung erklärt, die besagt, dass die Streuung des Lichts umgekehrt proportional zur vierten Potenz der Wellenlänge ist. Mit anderen Worten: Je kürzer die Wellenlänge des Lichts, desto stärker wird es gestreut.

Der gelbe Mond ist ein faszinierendes Beispiel für die komplexen Wechselwirkungen zwischen Licht und Atmosphäre. Er erinnert uns daran, dass der Himmel über uns ein lebendiger und sich ständig verändernder Ort ist, der uns immer wieder mit neuen Wundern überraschen kann.