Warum beginnt die Titrationskurve der Essigsäure bei pH 3 und nicht bei pH 1?
Die Titrationskurve von Essigsäure startet bei pH 3, da Essigsäure eine schwache Säure ist und in Wasser nur teilweise dissoziiert. Der Äquivalenzpunkt liegt nicht bei pH 7, sondern bei 9,3, da das entstehende Natriumacetat als basisches Salz den pH-Wert erhöht. Es hydrolysiert und verschiebt das Gleichgewicht zum Basischen.
Warum beginnt die Titrationskurve von Essigsäure bei pH 3 und nicht bei pH 1?
Die Titrationskurve einer Säure zeigt den pH-Wert einer Lösung als Funktion des zugesetzten Volumens einer starken Base. Die Titrationskurve von Essigsäure, einer schwachen Säure, beginnt jedoch nicht bei pH 1, sondern bei pH 3. Dies ist auf die Eigenart von Essigsäure als schwache Säure zurückzuführen.
Dissoziation von Essigsäure
In Wasser dissoziiert Essigsäure nur teilweise zu Wasserstoffionen (H+) und Acetat-Ionen (CH3COO-). Die Gleichgewichtskonstante für diese Dissoziation ist klein, was bedeutet, dass nur ein geringer Teil der Essigsäuremoleküle tatsächlich dissoziiert.
pH-Wert einer Essigsäurelösung
Der pH-Wert einer Lösung wird durch die Konzentration der Wasserstoffionen bestimmt. Je höher die Wasserstoffionenkonzentration, desto niedriger der pH-Wert. Da nur ein kleiner Teil der Essigsäuremoleküle dissoziiert, ist die Wasserstoffionenkonzentration in einer Essigsäurelösung niedrig. Dies führt zu einem höheren pH-Wert von etwa 3.
Titration mit einer starken Base
Wenn einer Essigsäurelösung eine starke Base wie Natriumhydroxid (NaOH) zugesetzt wird, reagieren die Wasserstoffionen der Essigsäure mit den Hydroxidionen der Base unter Bildung von Wasser. Dies verringert die Wasserstoffionenkonzentration in der Lösung und erhöht den pH-Wert.
Äquivalenzpunkt und pH-Drift
Der Äquivalenzpunkt einer Titration ist der Punkt, an dem die gesamte Essigsäure neutralisiert wurde. Im Fall von Essigsäure liegt der Äquivalenzpunkt jedoch nicht bei pH 7, wie man es bei einer starken Säure erwarten würde. Stattdessen liegt er bei pH 9,3. Dies ist darauf zurückzuführen, dass das entstehende Natriumacetat als basisches Salz agiert.
Natriumacetat hydrolysiert in Wasser unter Bildung von Acetat-Ionen und Natriumionen. Die Acetat-Ionen reagieren mit Wasser unter Bildung von Hydroxidionen, was zum Anstieg des pH-Werts führt. Diesen Effekt bezeichnet man als pH-Drift.
Zusammenfassung
Die Titrationskurve von Essigsäure beginnt bei pH 3, da Essigsäure eine schwache Säure ist und nur teilweise dissoziiert. Der Äquivalenzpunkt liegt bei pH 9,3 aufgrund des basischen Charakters des entstehenden Natriumacetats, das den pH-Wert durch Hydrolyse erhöht.
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