Wann ist es komplett dunkel?

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Die Dunkelheit setzt um 22:34 Uhr ein, wenn die Sonne 18 Grad unter dem Horizont steht. Danach herrscht 5 Stunden und 40 Minuten völlige Dunkelheit. Dieser Zeitpunkt ist abhängig von der geographischen Lage.

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Wann ist es wirklich dunkel? – Ein tiefer Blick in die astronomische Dämmerung

Die Aussage “Es ist dunkel” ist überraschend komplex. Während wir intuitiv “Dunkelheit” mit dem Fehlen von Sonnenlicht assoziieren, ist der Übergang von Tag zu Nacht ein gradueller Prozess, der von verschiedenen astronomischen Faktoren abhängt. Ein einfacher Zeitpunkt wie “22:34 Uhr” greift zu kurz, um die tatsächliche Dunkelheit zu beschreiben. Die Behauptung, nach Sonnenuntergang herrsche für 5 Stunden und 40 Minuten völlige Dunkelheit, ist zwar eine Annäherung, jedoch stark von der geographischen Lage und der Jahreszeit abhängig.

Die entscheidende Variable ist die Sonnendepression, also der Winkel, um den die Sonne unter dem Horizont steht. Erst wenn die Sonne genügend tief unter dem Horizont steht, wird es tatsächlich dunkel. Die “bürgerliche Dämmerung” endet, wenn die Sonne 6 Grad unter dem Horizont steht. In dieser Phase ist es zwar noch relativ hell, aber die meisten Menschen empfinden die Umgebung bereits als dämmerig. Die “nautische Dämmerung” endet bei einer Sonnendepression von 12 Grad. Hier ist die Himmelshelligkeit deutlich reduziert, und die Sterne werden sichtbar.

Erst mit dem Ende der astronomischen Dämmerung, bei einer Sonnendepression von etwa 18 Grad, wie im einleitenden Beispiel genannt, kann man von “völliger Dunkelheit” sprechen. Aber auch hier ist “vollständig” relativ: Ein gewisser Nachthimmelhintergrund, verursacht durch atmosphärische Streuung und Lichtverschmutzung, bleibt bestehen. In lichtverschmutzten Gebieten wird es niemals wirklich pechschwarz.

Die Dauer der Dämmerungsphasen und somit die Zeit bis zur vollständigen Dunkelheit variiert stark je nach Breitengrad. An den Polen gibt es lange Perioden der Polarnacht, wo die Sonne monatelang unter dem Horizont bleibt. Am Äquator hingegen ist die Dämmerungsphase deutlich kürzer. Selbst an einem bestimmten Ort ändert sich die Dauer der Dämmerung im Jahresverlauf. Im Sommer ist die Dämmerung länger als im Winter, da die Sonne einen flacheren Winkel zum Horizont hat.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Aussage “Es ist um 22:34 Uhr dunkel” ist eine grobe Vereinfachung. Der Zeitpunkt der vollständigen Dunkelheit, definiert als das Ende der astronomischen Dämmerung, hängt entscheidend von der geographischen Breite, der Jahreszeit und dem Grad der Lichtverschmutzung ab. Nur mit Berücksichtigung dieser Faktoren kann man eine präzise Aussage über den Zeitpunkt der tatsächlichen Dunkelheit treffen. Online-Tools und astronomische Berechnungen bieten die Möglichkeit, diese Zeitpunkte für einen beliebigen Ort und Zeitpunkt zu bestimmen.