Wann geht die Sonne am frühesten unter Deutschland?
Der kürzeste Tag des Jahres, die Wintersonnenwende, täuscht: Der früheste Sonnenuntergang ereignet sich bereits Mitte Dezember. Ein scheinbares Paradoxon, denn der späteste Sonnenaufgang folgt erst später. Diese zeitliche Verschiebung resultiert aus der elliptischen Erdbahn und der daraus resultierenden ungleichmäßigen Sonnenbewegung.
Das Rätsel des frühen Sonnenuntergangs: Warum die Sonne in Deutschland schon Mitte Dezember “verschwindet”
Die Tage werden kürzer, die Nächte länger – ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Wintersonnenwende naht. Dieser Zeitpunkt, meist der 21. oder 22. Dezember, markiert den Tag mit der geringsten Tageslichtdauer. Doch wer nun erwartet, dass an diesem Tag auch der früheste Sonnenuntergang stattfindet, wird überrascht sein. Denn das Phänomen des frühesten Sonnenuntergangs ereignet sich in Deutschland bereits Mitte Dezember, also einige Tage vor der Wintersonnenwende.
Ein Paradoxon? Nicht wirklich!
Auf den ersten Blick mag es widersprüchlich erscheinen. Der kürzeste Tag sollte doch auch den frühesten Sonnenuntergang haben, oder? Die Auflösung dieses Rätsels liegt in der Geometrie unserer Erde und ihrer Bewegung um die Sonne. Unsere Erde beschreibt keine perfekte Kreisbahn um die Sonne, sondern eine Ellipse. Das bedeutet, dass sich die Geschwindigkeit der Erde auf ihrer Umlaufbahn im Laufe des Jahres verändert.
Die elliptische Erdbahn als Schlüssel zur Erklärung
Im Januar befindet sich die Erde in Sonnennähe, dem sogenannten Perihel. Hier bewegt sie sich schneller auf ihrer Bahn. Im Juli, im Aphel (größte Entfernung zur Sonne), ist die Erde langsamer. Diese unterschiedlichen Geschwindigkeiten beeinflussen, wie schnell die Sonne scheinbar über den Himmel wandert.
Im Dezember befindet sich die Erde auf dem Weg zum Perihel und beschleunigt leicht. Das bedeutet, dass die Sonne in dieser Zeit “langsamer” aufgeht und untergeht, als man es bei einer gleichmäßigen Bewegung erwarten würde. Der Sonnenuntergang “holt” also sozusagen seinen Rückstand auf, während der Sonnenaufgang noch etwas “hinten nachhinkt”.
Konkret bedeutet das:
- Frühester Sonnenuntergang: Die beschleunigte Erdrotation führt dazu, dass der Sonnenuntergang bereits Mitte Dezember seinen frühesten Zeitpunkt erreicht.
- Spätester Sonnenaufgang: Der Sonnenaufgang verzögert sich weiterhin, bis er schließlich erst Anfang Januar seinen spätesten Zeitpunkt erreicht.
Auswirkungen und Beobachtung
Dieses Phänomen ist zwar nicht mit bloßem Auge erkennbar, aber es wirkt sich auf unsere Wahrnehmung der Tageslänge aus. Die Tage fühlen sich nach der Wintersonnenwende zunächst weiterhin kurz an, da der Sonnenaufgang noch auf sich warten lässt.
Um den genauen Zeitpunkt des frühesten Sonnenuntergangs an Ihrem Standort zu bestimmen, empfiehlt es sich, lokale astronomische Kalender oder Online-Rechner zu konsultieren. Der genaue Tag variiert je nach geografischer Lage in Deutschland.
Fazit: Mehr als nur der kürzeste Tag
Die Wintersonnenwende ist mehr als nur der Tag mit der geringsten Tageslichtdauer. Sie ist ein komplexes Zusammenspiel astronomischer Faktoren, das uns daran erinnert, dass die Natur ihre eigenen Rhythmen und Überraschungen bereithält. Der früheste Sonnenuntergang Mitte Dezember ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie die elliptische Erdbahn unsere Wahrnehmung von Zeit und Licht beeinflusst.
#Deutschland#Frühling#Sonnenuntergang