Wo ist die schmerzhafteste Stelle für ein Tattoo?

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Die Wahl der Tattoo-Stelle will gut überlegt sein: Besonders schmerzempfindlich sind Bereiche mit wenig Fettpolster und vielen Nervenenden. Dazu zählen Kopf, Hände, Füße, Brustkorb und Achselhöhlen. Auch Knochennähe, wie an Schultern, Schlüsselbein oder Knöcheln, verstärkt das Stechen. Wer Schmerzen vermeiden will, sucht sich besser eine Stelle mit mehr Gewebe.

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Der Schmerzfaktor beim Tätowieren: Wo tut’s am meisten weh?

Ein Tattoo ist ein Statement, ein Kunstwerk auf der Haut – doch der Weg dorthin kann schmerzhaft sein. Die Intensität des Schmerzes hängt dabei nicht nur von der individuellen Schmerzempfindlichkeit ab, sondern vor allem von der gewählten Körperstelle. Während manche Bereiche nur ein leichtes Ziehen verspüren lassen, können andere Regionen ein wahrhaft intensives Erlebnis bedeuten. Es gibt keine absolute Schmerzskala, da die Wahrnehmung subjektiv ist, doch einige Regionen sind notorisch schmerzempfindlicher als andere.

Der wichtigste Faktor ist die Dicke der Haut und die Dichte der Nervenenden. Dünne Haut mit wenig Unterhautfettgewebe und einer hohen Konzentration von Nervenrezeptoren ist besonders empfindlich. Dies erklärt, warum die folgenden Stellen oft als besonders schmerzhaft beschrieben werden:

  • Kopfhaut: Die Kopfhaut ist extrem dünn und dicht mit Nervenbahnen durchzogen. Das Stechen hier ist vergleichbar mit mehreren, gleichzeitig auszuführenden Haarentfernungen an den empfindlichsten Stellen.
  • Hände und Füße: Ähnlich wie die Kopfhaut besitzen Hände und Füße eine dünne Haut und viele Nervenenden. Die Knochenstruktur liegt hier zudem oft nah unter der Oberfläche, was den Schmerz verstärkt. Besonders die Finger und Zehen gelten als extrem schmerzempfindlich.
  • Brustkorb und Rippen: Der Brustkorb ist zwar mit einer gewissen Fettschicht ausgestattet, doch die Nähe der Rippen und die relativ dünne Haut über den Rippenbögen machen das Tätowieren hier zu einem unangenehmen Erlebnis. Die Bewegung des Atmens verstärkt den Schmerz zusätzlich.
  • Inneres des Arms und der Beine (Ellbogenbeuge, Kniekehle): Diese Bereiche weisen zwar mehr Unterhautfettgewebe auf, aber die Haut ist dennoch relativ dünn und die Nervenenden dicht konzentriert. Die Gelenke und die dazugehörige Beweglichkeit können den Schmerz zusätzlich beeinflussen.
  • Achselhöhlen: Die Achselhöhlen sind äusserst empfindlich aufgrund der dünnen Haut, der hohen Konzentration von Nervenenden und der Bewegung der darunterliegenden Muskulatur.
  • Schlüsselbein, Knöchel und Schultern: Die Nähe zum Knochen verstärkt den Schmerz erheblich, da die Vibrationen des Tattoo-Stiftes direkt auf das Knochengewebe übertragen werden.

Im Gegensatz dazu werden Stellen mit mehr Unterhautfettgewebe und weniger Nervenenden oft als weniger schmerzhaft empfunden. Dazu gehören beispielsweise:

  • Oberschenkel (außer Innenseite): Hier liegt die Haut über einer dicken Muskulatur und einer Fettschicht.
  • Oberarme (außer Ellbogenbeuge): Ähnlich wie beim Oberschenkel bietet auch diese Stelle eine gute Polsterung.
  • Gesäß: Die Haut ist hier relativ dick und die Schmerzempfindlichkeit geringer.
  • Bauch (außer Rippenbereich): Auch hier bietet das Unterhautfettgewebe einen gewissen Schutz.

Letztendlich ist die Schmerzempfindung subjektiv. Was für den einen unerträglich ist, empfindet ein anderer nur als leichtes Ziehen. Eine offene Kommunikation mit dem Tätowierer ist daher unerlässlich. Er kann die jeweilige Stelle beurteilen und den Klienten über die zu erwartende Schmerzintensität informieren. Eine gründliche Vorbereitung und eine entspannte Atmosphäre können ebenfalls dazu beitragen, den Schmerz zu reduzieren.