Wie werden Druckspeicher geprüft?

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Die fünfjährliche Prüfung von Druckspeichern nach BetrSichV umfasst die Kontrolle der inneren Wandung auf Risse mittels Farbeindring-, Magnetpulver- oder Ultraschallverfahren. Zusätzlich wird die sicherheitsrelevante Ausrüstung inspiziert, um den sicheren Betrieb zu gewährleisten.

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Druckspeicherprüfung: Sicherheit im Detail

Druckspeicher, ob in Industrieanlagen, im privaten Bereich oder im öffentlichen Verkehr, stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, wenn sie nicht regelmäßig und gründlich geprüft werden. Die Betreibersicherheitsverordnung (BetrSichV) schreibt daher für viele Druckspeicher eine fünfjährige Prüfung vor. Doch was genau beinhaltet diese Prüfung und welche Verfahren werden dabei angewendet?

Die fünfjährige Prüfung geht weit über eine oberflächliche visuelle Inspektion hinaus. Sie zielt darauf ab, potenzielle Schwachstellen zu identifizieren, bevor diese zu einem gefährlichen Ausfall führen können. Im Mittelpunkt steht dabei die Beurteilung der Integrität des Druckspeichers selbst. Besondere Aufmerksamkeit gilt der inneren Wandung, denn hier können sich im Laufe der Zeit Risse, Korrosionsschäden oder andere Materialschwächen entwickeln, die zu einem plötzlichen Bersten des Behälters führen können.

Zur zerstörungsfreien Prüfung der inneren Wandung kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz:

  • Farbeindringprüfung: Dieses Verfahren eignet sich besonders gut zum Aufspüren oberflächlicher Risse. Eine spezielle Farbe wird auf die Oberfläche aufgebracht, die in vorhandene Risse eindringt. Nach dem Abwischen des Überschusses wird ein Entwickler aufgetragen, der die in den Rissen befindliche Farbe sichtbar macht. So werden auch kleinste Risse zuverlässig detektiert.

  • Magnetpulverprüfung: Diese Methode ist für ferromagnetische Materialien geeignet. Der Druckspeicher wird magnetisiert, und feines Magnetpulver wird auf die Oberfläche aufgetragen. Das Pulver sammelt sich an den Stellen an, an denen magnetische Flussstörungen durch Risse oder andere Defekte auftreten, wodurch diese sichtbar gemacht werden.

  • Ultraschallprüfung: Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Verfahren dringt die Ultraschallprüfung auch in tiefere Materialschichten ein. Ultraschallwellen werden in den Druckspeicher gesendet, und deren Reflexionen werden analysiert. Änderungen der Schallgeschwindigkeit oder -intensität weisen auf innere Defekte wie Risse oder Einschlüsse hin. Dieses Verfahren bietet eine besonders hohe Empfindlichkeit und ermöglicht die Detektion von Schäden, die mit den anderen Verfahren möglicherweise nicht erkennbar wären.

Die Wahl des geeigneten Prüfverfahrens hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Material des Druckspeichers, der Größe und Form des Behälters sowie dem vermuteten Schadensbild. Oftmals werden mehrere Verfahren kombiniert, um eine möglichst umfassende und sichere Beurteilung zu gewährleisten.

Zusätzliche Prüfungen:

Die Prüfung beschränkt sich nicht nur auf die Wandungsinspektion. Auch die sicherheitsrelevante Ausrüstung, wie z.B. Sicherheitsventile, Manometer, Füllstandanzeiger und Befestigungselemente, wird gründlich inspiziert und gegebenenfalls gewartet oder ersetzt. Die Dichtheit des gesamten Systems wird ebenfalls überprüft. Die Prüfberichte dokumentieren alle festgestellten Mängel und die durchgeführten Maßnahmen.

Eine regelmäßige und fachgerechte Prüfung von Druckspeichern ist unerlässlich für den sicheren Betrieb von Anlagen und den Schutz von Mensch und Umwelt. Nur durch die Anwendung modernster Prüfmethoden und die Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften kann das Risiko von Unfällen effektiv minimiert werden. Die Beauftragung eines qualifizierten und zertifizierten Prüfunternehmens ist daher essentiell.