Wie lange überlebt ein Handy im Wasser?

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Die Wasserbeständigkeit von Smartphones ist nicht unbegrenzt. IP-Zertifizierungen wie IP67 oder IP68 garantieren zwar kurzzeitigen Schutz vor Untertauchen, doch dieser kann mit der Zeit abnehmen. Die Tiefe und Dauer des Kontakts mit Wasser beeinflussen die Lebensdauer des Geräts entscheidend. Vorsicht ist daher geboten.
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Wie lange überlebt mein Handy wirklich im Wasser? Ein Tauchgang mit Folgen?

Die Werbung verspricht Wunder: Wasserdichtes Smartphone! Doch die Realität sieht oft anders aus. Während IP-Zertifizierungen wie IP67 oder IP68 einen gewissen Schutz vor Wasserkontakt suggerieren, ist die Wasserbeständigkeit von Smartphones alles andere als unbegrenzt und definitiv nicht gleichzusetzen mit absoluter Wasserdichtigkeit. Die Frage “Wie lange überlebt mein Handy im Wasser?” lässt sich nicht mit einer einfachen Zahl beantworten. Vielmehr spielen verschiedene Faktoren eine entscheidende Rolle.

Die Rolle der IP-Zertifizierung: IP steht für Ingress Protection und beschreibt den Schutzgrad eines Geräts vor Staub und Wasser. IP67 bedeutet beispielsweise vollständigen Schutz gegen Staub und Schutz gegen zeitweiliges Untertauchen in Wasser bis zu einem Meter Tiefe für 30 Minuten. IP68 deutet auf einen höheren Schutz hin, die genauen Bedingungen werden jedoch vom Hersteller spezifiziert und variieren stark. Wichtig zu beachten ist, dass diese Zertifizierungen unter kontrollierten Laborbedingungen ermittelt werden und die tatsächliche Leistung im realen Leben davon abweichen kann.

Faktoren, die die Überlebenszeit beeinflussen:

  • Alter des Geräts: Die Dichtungen und Schutzmechanismen des Smartphones verschleißen mit der Zeit. Kratzer, Risse oder Ablagerungen in den Anschlüssen (USB-C, Kopfhörerbuchse) beeinträchtigen die Wasserfestigkeit deutlich. Ältere Geräte sind daher deutlich anfälliger für Wasserschäden.

  • Art des Wassers: Salzwasser ist deutlich aggressiver als Süßwasser. Chlor im Schwimmbadwasser kann ebenfalls die Dichtungen angreifen. Die Zusammensetzung des Wassers beeinflusst die Korrosionsgefahr und damit die Überlebenszeit des Handys.

  • Tiefe und Dauer des Kontakts: Je tiefer und länger das Smartphone unter Wasser ist, desto höher ist das Risiko eines irreparablen Schadens. Auch ein kurzer Kontakt mit starkem Wasserstrahl kann bereits Schäden verursachen.

  • Temperatur: Extreme Temperaturen, sowohl heiß als auch kalt, können die Dichtungen des Geräts beeinträchtigen und die Wasserbeständigkeit verringern.

  • Druck: Unter Wasser herrscht ein erhöhter Druck, der ebenfalls die Dichtungen belasten kann. Je tiefer man taucht, desto höher ist der Druck.

Was tun nach dem Wasserkontakt?

Sofortiges Handeln ist entscheidend! Nehmen Sie das Smartphone sofort aus dem Wasser, trocknen Sie es vorsichtig mit einem weichen Tuch ab und vermeiden Sie das Einschalten. Vermeiden Sie den Gebrauch eines Haartrockners oder anderer Wärmequellen, da diese den Schaden verschlimmern können. Idealerweise sollte das Gerät für mindestens 48 Stunden in einem Behälter mit Reis oder Silicagel (Feuchtigkeitsabsorber) liegen, um die Restfeuchtigkeit zu absorbieren. Im Anschluss empfiehlt sich eine professionelle Überprüfung durch einen Fachmann.

Fazit: Vertrauen Sie nicht blind auf die IP-Zertifizierung. Behandeln Sie Ihr Smartphone vorsichtig und vermeiden Sie unnötigen Kontakt mit Wasser. Im Zweifelsfall ist Vorsicht besser als Nachsicht. Ein kaputtes Smartphone aufgrund von Wasserschäden ist ärgerlich und oft teuer. Eine entsprechende Versicherung kann hier sinnvoll sein.

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