Wie lange kann man Kartoffeln in der Erde lassen, nachdem sie reif sind?

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Die Erntezeitpunktbestimmung für Kartoffeln orientiert sich am Absterben der Pflanze. Zwei Wochen nach dem Verwelken der oberirdischen Teile profitieren die Knollen von der Nachreifung im Boden, entwickeln eine festere Schale und sind somit lagerfähig. Eine spätere Ernte schadet der Qualität.

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Kartoffeln im Boden: Das Geheimnis der perfekten Lagerfähigkeit

Der goldene Herbst färbt die Blätter, und auch im Kartoffelacker vollzieht sich ein Wandel. Die grünen Pflanzen welken, scheinbar ist die Saison vorbei. Doch der scheinbare Tod der oberirdischen Pflanzenteile markiert nicht das Ende der Kartoffelgeschichte, sondern den Beginn einer entscheidenden Phase: die Nachreifung im Boden. Wie lange sollten die Kartoffeln nach dem Welken der Pflanzen im Erdreich verbleiben, um ihre optimale Qualität und Lagerfähigkeit zu gewährleisten?

Die gängige Faustregel besagt: Zwei Wochen nach dem vollständigen Absterben der oberirdischen Kartoffelpflanzen kann mit der Ernte begonnen werden. In diesem Zeitraum vollziehen sich wichtige Prozesse unter der Erde. Die Knollen profitieren von der verbleibenden Bodenwärme und reifen nach. Dieser Nachreifeprozess ist entscheidend für die Entwicklung einer festen Schale. Eine stabile Schale ist unerlässlich für eine lange Lagerfähigkeit und verhindert das Eindringen von Krankheitserregern und das Austrocknen der Knollen. Die Kartoffeln entwickeln zudem eine intensivere Aroma und eine bessere Konsistenz.

Aber Vorsicht: Die Nachreifung im Boden hat ihre Grenzen. Eine zu lange Verweildauer im Erdreich nach dem Welken der Pflanzen schadet der Qualität der Kartoffeln. Folgen können sein:

  • Vergrünung: Licht kann zu einer vermehrten Chlorophyllproduktion führen, was die Kartoffeln grün und bitter schmecken lässt und den Solanin-Gehalt erhöht. Solanin ist ein giftiges Alkaloid.
  • Mechanische Beschädigungen: Frost und starke Regenfälle können die Knollen schädigen.
  • Anfälligkeit für Schädlinge: Im Boden verbleibende Kartoffeln werden anfälliger für Fraßschäden durch Schädlinge.
  • Keimung: Unter günstigen Bedingungen können die Kartoffeln im Boden vorzeitig keimen, was die Qualität und Lagerfähigkeit deutlich beeinträchtigt.

Daher ist es wichtig, den optimalen Zeitpunkt für die Ernte genau zu bestimmen. Die zweiwöchige Frist nach dem vollständigen Welken der Pflanzen gilt als guter Richtwert. Eine genaue Beobachtung des Kartoffelbestandes ist jedoch unerlässlich. Die Witterungsbedingungen können den Reifeprozess beeinflussen, daher empfiehlt sich eine individuelle Beurteilung der Erntebereitschaft. Ein vorsichtiges Ausgraben einiger Probekartoffeln kann helfen, den optimalen Erntezeitpunkt zu ermitteln. Achten Sie auf eine feste Schale und eine frei von grünen Stellen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Die Nachreifung im Boden ist für die Qualität und Lagerfähigkeit von Kartoffeln essentiell. Eine zu frühe oder zu späte Ernte sollte jedoch vermieden werden. Die zweiwöchige Frist nach dem vollständigen Welken der Pflanze bietet einen guten Kompromiss zwischen optimaler Nachreifung und dem Schutz vor Qualitätsverlusten.