Wie kann ich mein Wasser kalkfrei bekommen?

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Durch Abkochen lässt sich der Kalk im Wasser entfernen. Das Wasser wird im Kochtopf oder Wasserkocher zum Sieden gebracht, anschließend abgekühlt und der Kalk sinkt zu Boden. Das abgekochte Wasser wird durch einen Kaffeefilter gegossen und erneut aufgekocht, um den Kalk zu beseitigen.

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Kalkfreies Wasser: Mehr als nur Abkochen – Ein umfassender Ratgeber

Hartes Wasser, reich an Kalk, kann uns im Alltag vor verschiedene Herausforderungen stellen. Verkalkte Armaturen, stumpfes Haar nach dem Duschen und ein beeinträchtigter Geschmack von Tee und Kaffee sind nur einige Beispiele. Die gute Nachricht ist: Es gibt verschiedene Methoden, um das Wasser von Kalk zu befreien oder zumindest den Kalkgehalt deutlich zu reduzieren. Das Abkochen ist dabei nur eine von mehreren Optionen.

Warum ist kalkfreies Wasser überhaupt wichtig?

Bevor wir uns den verschiedenen Methoden widmen, ist es wichtig zu verstehen, warum kalkfreies Wasser überhaupt erstrebenswert ist:

  • Schutz der Haushaltsgeräte: Kalk lagert sich in Wasserkochern, Kaffeemaschinen, Waschmaschinen und Geschirrspülern ab. Dies führt zu einem höheren Energieverbrauch, einer kürzeren Lebensdauer und im schlimmsten Fall zu Defekten.
  • Verbesserung des Geschmacks: Kalk kann den Geschmack von Getränken und Speisen beeinträchtigen. Kalkfreies Wasser sorgt für einen reineren und angenehmeren Geschmack.
  • Sanfter für Haut und Haare: Kalkhaltiges Wasser kann Haut und Haare austrocknen und zu Irritationen führen. Weicheres Wasser ist deutlich schonender.
  • Sauberere Oberflächen: Kalkablagerungen sind nicht nur unschön, sondern auch schwer zu entfernen. Weiches Wasser hinterlässt weniger Kalkflecken auf Armaturen, Fliesen und Glasflächen.

Die Methode des Abkochens: Ein guter Anfang, aber nicht die Lösung für alles

Die im Artikel erwähnte Methode des Abkochens ist eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, Kalk zu reduzieren.

Wie funktioniert es?

Beim Erhitzen von kalkhaltigem Wasser wird der im Wasser gelöste Calciumhydrogencarbonat in unlöslichen Calciumcarbonat (Kalk) und Kohlendioxid umgewandelt. Der Kalk fällt aus und setzt sich am Boden des Kochtopfs oder Wasserkochers ab.

So geht’s richtig:

  1. Wasser aufkochen: Bringen Sie das Wasser in einem Kochtopf oder Wasserkocher zum Kochen.
  2. Abkühlen lassen: Lassen Sie das Wasser vollständig abkühlen, damit sich der Kalk absetzen kann.
  3. Abgießen oder filtern: Gießen Sie das klare Wasser vorsichtig ab, ohne den Bodensatz aufzuwirbeln. Alternativ können Sie das Wasser durch einen Kaffeefilter filtern, um auch feinste Kalkpartikel zu entfernen.

Vorteile des Abkochens:

  • Einfach und kostengünstig: Es werden keine speziellen Geräte oder Chemikalien benötigt.
  • Schnell: Die Methode ist relativ schnell umzusetzen.
  • Geeignet für kleine Mengen: Ideal für die Zubereitung von Tee oder Kaffee.

Nachteile des Abkochens:

  • Nicht für große Mengen geeignet: Für den täglichen Bedarf einer Familie ist die Methode zu aufwendig.
  • Nicht vollständig kalkfrei: Auch nach dem Abkochen und Filtern bleiben Restmengen an Kalk im Wasser.
  • Verbrauch von Energie: Das Aufkochen von Wasser verbraucht Energie.
  • Keine dauerhafte Lösung: Der Kalk kommt mit dem nächsten Wasser wieder zurück.

Alternative Methoden zur Kalkreduzierung:

Neben dem Abkochen gibt es eine Reihe weiterer Methoden, um das Wasser zu entkalken. Diese sind oft effektiver und komfortabler, erfordern jedoch in der Regel eine Investition.

  • Wasserfilter-Kannen: Diese Kannen enthalten Filterkartuschen, die Kalk, Chlor und andere Verunreinigungen aus dem Wasser entfernen. Sie sind relativ preiswert und einfach zu bedienen. Die Filterkartuschen müssen jedoch regelmäßig ausgetauscht werden.
  • Tischwasserfilter mit Umkehrosmose: Diese Filter bieten eine noch gründlichere Reinigung des Wassers und entfernen fast alle unerwünschten Stoffe, einschließlich Kalk, Bakterien und Viren. Sie sind teurer als Filterkannen, liefern aber auch deutlich reineres Wasser.
  • Enthärtungsanlagen: Diese Anlagen werden fest in die Wasserleitung eingebaut und reduzieren den Kalkgehalt des gesamten Haushaltswassers. Es gibt verschiedene Arten von Enthärtungsanlagen, z.B. Ionenaustauscher und Anlagen, die mit physikalischen Verfahren arbeiten. Enthärtungsanlagen sind die teuerste, aber auch effektivste Lösung für kalkfreies Wasser.
  • Kalkumwandler: Diese Geräte werden ebenfalls in die Wasserleitung eingebaut und wandeln den Kalk so um, dass er sich nicht mehr so leicht ablagert. Sie entfernen den Kalk jedoch nicht vollständig aus dem Wasser.

Die richtige Methode wählen:

Die Wahl der richtigen Methode hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • Budget: Wie viel sind Sie bereit, für kalkfreies Wasser auszugeben?
  • Wasserverbrauch: Wie viel Wasser benötigen Sie kalkfrei?
  • Anwendungsbereich: Benötigen Sie kalkfreies Wasser für den gesamten Haushalt oder nur für bestimmte Zwecke?
  • Komfort: Wie viel Aufwand sind Sie bereit, in die Wasserentkalkung zu investieren?

Fazit:

Kalkfreies Wasser ist für viele Menschen ein wichtiges Anliegen. Das Abkochen ist eine einfache Möglichkeit, um kurzfristig und in kleinen Mengen Kalk zu reduzieren. Für den täglichen Gebrauch und größere Mengen sind jedoch alternative Methoden wie Wasserfilter oder Enthärtungsanlagen empfehlenswert. Informieren Sie sich gründlich über die verschiedenen Optionen und wählen Sie die Methode, die am besten zu Ihren Bedürfnissen und Ihrem Budget passt. So können Sie die Vorteile von kalkfreiem Wasser in vollen Zügen genießen.

Zusätzliche Tipps:

  • Regelmäßiges Entkalken: Auch wenn Sie kalkreduzierende Maßnahmen ergreifen, sollten Sie Ihre Haushaltsgeräte regelmäßig entkalken, um die Lebensdauer zu verlängern.
  • Wasserhärte messen: Informieren Sie sich über die Wasserhärte in Ihrer Region, um das Ausmaß der Verkalkung besser einschätzen zu können.
  • Professionelle Beratung: Bei Unsicherheiten können Sie sich von einem Fachmann beraten lassen, welche Methode für Ihr Zuhause am besten geeignet ist.