Wie erkennt man histaminfreien Wein?

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Bioweine unterziehen sich strengen Kontrollen, um einen niedrigen Histamingehalt sicherzustellen. Sie werden sorgfältig darauf geprüft und können als praktisch histaminfrei eingestuft werden, wenn ihr Gehalt unter 0,1 mg/Liter liegt.

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Histaminfreien Wein erkennen: Ein Leitfaden für empfindliche Genießer

Histaminintoleranz kann den Genuss von Wein erheblich trüben. Kopfweh, Hautrötungen und Magen-Darm-Beschwerden sind nur einige der möglichen Symptome. Doch bedeutet eine Histaminintoleranz gleich den vollständigen Verzicht auf Wein? Nicht unbedingt. Mit ein wenig Wissen und den richtigen Strategien lässt sich auch mit dieser Empfindlichkeit der Weingenuss erhalten. Der Schlüssel liegt darin, histaminarmen oder -freien Wein zu finden und zu erkennen.

Obwohl die Aussage, Bioweine seien generell histaminfrei, weit verbreitet ist, trifft sie so pauschal nicht zu. Zwar unterliegen Bioweine strengen Kontrollen, diese beziehen sich jedoch primär auf den Einsatz von Pestiziden und Herbiziden, nicht explizit auf den Histamingehalt. Ein niedriger Histamingehalt kann ein positiver Nebeneffekt des ökologischen Anbaus sein, ist aber keine Garantie. Auch in Bioweinen kann Histamin in unterschiedlichen Konzentrationen vorkommen. Ein Wert unter 0,1 mg/Liter wird oft als praktisch histaminfrei angesehen, ist aber keine festgelegte Norm.

Wie findet man also tatsächlich histaminarmen Wein?

Hier sind einige Punkte, die Ihnen bei der Auswahl helfen können:

  • Rebsorte: Es gibt Hinweise darauf, dass bestimmte Rebsorten tendenziell weniger Histamin enthalten. Weißweine, insbesondere Sauvignon Blanc, Riesling und Grüner Veltliner, werden oft besser vertragen. Bei Rotweinen gelten Pinot Noir und Merlot als vergleichsweise histaminarm.
  • Herstellungsverfahren: Die Weinbereitung spielt eine entscheidende Rolle. Ein möglichst kurzer Kontakt mit den Traubenschalen, eine kühle Gärung und der Verzicht auf malolaktische Gärung können den Histamingehalt reduzieren.
  • Zusatzstoffe: Schwefeldioxid, das häufig als Konservierungsmittel eingesetzt wird, kann die Histaminintoleranz verstärken. Weine mit möglichst geringem Schwefelzusatz („naturbelassen“, „low sulfite“) sind daher empfehlenswert.
  • Lagerung: Je länger ein Wein lagert, desto höher kann der Histamingehalt werden. Junge, frische Weine sind daher meist besser verträglich.
  • Direkter Kontakt mit dem Winzer: Die sicherste Methode ist, direkt beim Winzer nachzufragen. Immer mehr Weingüter spezialisieren sich auf die Herstellung histaminarmer Weine und können detaillierte Informationen zum Histamingehalt liefern.
  • Histamintests: Es gibt inzwischen auch Tests, mit denen der Histamingehalt im Wein selbst gemessen werden kann. Diese Tests sind im Fachhandel erhältlich.
  • Eigene Erfahrung: Letztendlich ist die individuelle Verträglichkeit entscheidend. Führen Sie ein Weintagebuch und notieren Sie, welche Weine Sie gut vertragen und welche nicht.

Fazit: Die Suche nach histaminfreiem Wein erfordert ein wenig Recherche und Experimentierfreude. Die pauschale Aussage, dass Biowein histaminfrei sei, ist irreführend. Indem Sie die oben genannten Tipps berücksichtigen und auf Ihren Körper achten, können Sie jedoch auch mit einer Histaminintoleranz den Weingenuss weiterhin erleben.