Wie atmet man ins Wasser aus?

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Unter Wasser ist kontrolliertes Ausatmen essentiell. Die vollständige Lungenentleerung, über Mund oder Nase, ermöglicht einen effizienten nächsten Atemzug. Dieses bewusste Ausatmen, deutlich länger als das Einatmen, gewährleistet die Sicherheit und Ausdauer im Wasser.
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Der unterschätzte Akt: Kontrolliert Ausatmen unter Wasser

Unter Wasser atmen ist mehr als nur das Einatmen – es ist die bewusste Beherrschung des Ausatmens, die über Erfolg und Sicherheit entscheidet. Während das Einatmen an der Oberfläche intuitiv erscheint, erfordert das Ausatmen unter Wasser ein hohes Maß an Kontrolle und Übung. Ein falsches Vorgehen kann zu Panik, Wasseraufnahme und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Situationen führen.

Im Gegensatz zur landläufigen Annahme ist ein schnelles, ruckartiges Ausatmen kontraproduktiv. Stattdessen sollte das Ausatmen langsam, kontrolliert und vollständig erfolgen. Die vollständige Entleerung der Lungen ist der Schlüssel zu einem effizienten und sicheren nächsten Atemzug. Denn nur mit leeren Lungen kann sich beim nächsten Auftauchen ausreichend Luft in die Lungen füllen. Ein Restluftvolumen behindert diesen Prozess erheblich und kann zu einem Gefühl der Atemnot führen, selbst wenn genügend Luft zur Verfügung steht.

Die Technik des kontrollierten Ausatmens umfasst mehrere Aspekte:

  • Gleichmäßigkeit: Vermeiden Sie ruckartige Bewegungen oder das Unterbrechen des Ausatmens. Ein gleichmäßiger, stetiger Luftstrom minimiert den Druckausgleich im Körper und erleichtert das Atmen.

  • Dauer: Das Ausatmen sollte deutlich länger dauern als das Einatmen. Eine Faustregel ist ein Verhältnis von 2:1 oder sogar 3:1 (Ausatmen:Einatmen). Dies ermöglicht eine ausreichende Lungenentleerung und reduziert das Risiko von Wasseraufnahme.

  • Atemweg: Sowohl das Ausatmen durch Mund als auch durch Nase ist möglich und hängt von der individuellen Bevorzugung und der jeweiligen Situation ab. Manche bevorzugen die Nase, um ein direkteres und kontrollierteres Ausatmen zu gewährleisten, während andere den Mund verwenden, um schneller Luft abzugeben. Wichtig ist die vollständige Entleerung der Lungen.

  • Entspannung: Panik ist der größte Feind beim Unterwasseratmen. Ein entspannter und bewusster Umgang mit dem Atemprozess reduziert Stress und ermöglicht ein effizienteres Ausatmen. Übung und regelmäßiges Training helfen dabei, die Kontrolle über den Atem unter Wasser zu verbessern.

Die Beherrschung des kontrollierten Ausatmens ist nicht nur für Taucher essentiell, sondern auch für Schwimmer und alle, die sich regelmäßig im Wasser aufhalten. Es ist ein oft unterschätzter Aspekt der Wassergewöhnung, der maßgeblich zur Sicherheit und zum Ausdauervermögen im Wasser beiträgt. Regelmäßiges Üben, idealerweise unter Anleitung erfahrener Schwimmlehrer oder Tauchlehrer, ist daher dringend empfohlen. Denn nur mit einem sicheren und kontrollierten Atemverhalten kann der Aufenthalt im Wasser entspannt und genussvoll sein.